Die verrückten Seiten der WM: Burgenländer sind die größten Skifans

Die verrückten Seiten der WM: Burgenländer sind die größten Skifans
Die Schweizer sind Frisuren-Weltmeister, die Burgenländer schauen am liebsten Skirennen, das ÖSV-Team setzt sich neue Medaillenziele

4:4 steht es zu Beginn der zweiten WM-Woche im Medaillenduell der alpinen Erzrivalen, aber in einer Wertung sind die Schweizer den Österreichern um Haarlängen voraus: Die Abfahrer von Swiss-Ski haben eindeutig die lustigeren Frisuren.

Nach der Abfahrt mit den Rängen eins (Franjo von Allmen) und drei (Alexis Monney) ließen die aufgedrehten Schweizer den Rasiergeräten freien Lauf und verpassten sich gegenseitig die wildesten Haarschnitte.

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Stefan Rogentin und Marco Odermatt

Superstar Marco Odermatt könnte jetzt im Fasching als Erwin Pröll-Double gehen, Teamkollege Stefan Rogentin hatte am Sonntagabend plötzlich das Brüggli-S auf dem Kopf, und auch die Schweizer Trainer sehen zur WM-Halbzeit aus, als wären sie unter einen Rasenmäher gekommen.

Zumindest bei den Frisuren wollen die Österreicher den Eidgenossen nicht zwingend nacheifern. Einer wie Vincent Kriechmayr würde sich vermutlich auch nicht ungestraft scheren lassen. 

„Die Schweizer sind eine coole Truppe mit einem coolen Spirit, aber den Spirit haben wir auch“, sagte der Silbermedaillengewinner in der Abfahrt und verwies auf Manuel Feller, mit dem er am Mittwoch die Team-Kombination bestreitet. „Er hat es gut gesagt: Nur weil wir uns im Ziel nicht abschmusen, heißt es nicht, dass wir uns nicht wertschätzen.“

82.000 Fans

Die Stimmung ist aber ohnehin ausgelassen rund um diese Sonnen-Weltmeisterschaft im Glemmtal, die an den ersten fünf Renntagen 82.000 Fans angelockt hat, 22.500 allein bei der Herren-Abfahrt am Sonntag. In Woche zwei ist bislang lediglich der Herren-Slalom ausverkauft.

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Die Begeisterung und die Erfolge des österreichischen Teams schlagen sich auch in den TV-Quoten nieder: 1,45 Millionen Österreicher verfolgten die Herren-Abfahrt im ORF, das entspricht einem Marktanteil von 68 Prozent und ist der höchste Wert bei einer WM-Abfahrt seit 2013. Die größten Skifans unter den TV-Zusehern sind übrigens die Burgenländer (56 Prozent Marktanteil).

Neue Ziele

So schlecht kann die zweite WM-Woche gar nicht laufen, dass Saalbach-Hinterglemm 2025 für den ÖSV noch zu einem Flop werden würde. Mit den vier Medaillen liegt das Team über den Erwartungen und steht auch besser da als bei den letzten Weltmeisterschaften. „Damit war so nicht zu rechnen“, sagt Alpinchef Herbert Mandl.

Der gelungene Start gibt auch dem Technik-Team Rückenwind. Katharina Liensberger erinnert sich mit Entsetzen an die WM 2021 in Cortina, als das österreichische Frauen-Team nach den Speedrennen noch ohne Medaille dastand. „Da war damals schon ein Druck zu spüren, diesmal ist die Situation deutlich angenehmer“, sagt die Vorarlbergerin.

Das österreichische Team hat selbst die Medaillen-Latte nach oben gelegt. Jetzt scheint sogar ein Ziel in Reichweite, das vor der WM noch als völlig unrealistisch gegolten hatte. Eine Medaille in jedem Einzelrennen. „Es war von Anfang an unser Anspruch, dass wir in jedem Bewerb um die Stockerlplätze mitkämpfen“, sagt Sportdirektor Mario Stecher.

Vor der WM wären manche wohl schon mit den vier Medaillen zufrieden gewesen, die der ÖSV aktuell vorweisen kann. Jetzt sagt Alpinchef Mandl. „Wenn wir aus den technischen Bewerben keine Medaille holen würden, dann wäre das sportliche Fazit dieser WM nicht so positiv.“

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