Warum die ÖSV-Asse im Sommer Rennen gegen Exoten fahren
Wo trifft man um diese Jahreszeit Sportler von Madagaskar bis Mexiko, von Irland bis China und von Argentinien bis Ungarn?
Richtig. Auf der Skipiste in Südamerika.
Es sind zum Teil illustre Gestalten, die sich im Sommer in Chile und Argentinien auf den Winter einstimmen und dort auf Nebenbühnen ihre Rennen bestreiten.
Die Stars machen normalerweise einen Bogen um die Bewerbe zum Südamerika-Cup, doch beim „Memorial Stefano Pirola“ in El Colorado in Chile mischte sich zuletzt ein bekanntes Gesicht ins gänzlich unbekannte Starterfeld.
Fabio Gstrein war der prominente Aufputz des Riesentorlaufs in El Colorado, und auch wenn das österreichische Slalom-Ass (16 Weltcupplatzierungen in den Top 10) in der bunten Teilnehmerriege den größten Erfahrungsschatz vorweisen konnte, so ging der Sieg trotzdem an einen Lokalmatador.
Als Vierter hatte Gstrein knapp eineinhalb Sekunden Rückstand auf den argentinischen Sieger namens Tiziano Gravier.
Hintergedanke
Dass einige namhafte österreichische Läufer jetzt schon Rennen bestreiten, ist die klare Vorgabe von Herrencheftrainer Marko Pfeifer.
Die Bewerbe in Südamerika dienen nicht nur als Formtest, die ÖSV-Athleten sollen dabei vor allem wichtige Punkte für das FIS-Ranking sammeln. Jedes Rennen hilft dabei, sich in der Rangliste zu verbessern und damit im Winter im Weltcup zu einer niedrigeren Startnummer und besseren Pistenbedingungen zu gelangen.
Und gerade Fabio Gstrein ist dringend darauf angewiesen. Der Ötztaler unternimmt den x-ten Anlauf, um endlich auch im Riesentorlauf Fuß zu fassen.
Bei 16 Weltcupstarts hatte es für den 27-Jährigen noch nie für die Qualifikation für den zweiten Durchgang gereicht. Wohl auch deshalb, weil er ständig mit Nummer jenseits der 60 ins Rennen gehen muss.
„Wir müssen uns im Ranking nach vorne arbeiten“, fordert Marko Pfeifer. Auch Joshua Sturm und Noel Zwischenbrugger, auf die der ÖSV im Riesentorlauf baut, werden in Südamerika aus diesem Grund an Rennen teilnehmen.
Strolz nur im Slalom
Bei Fabio Gstrein hofft Cheftrainer Marko Pfeifer endlich auf den Durchbruch im Riesentorlauf. „Wir investieren richtig viel Zeit in diese Disziplin. Er ist ein guter Skifahrer, das sollte schon klappen.“
Während Gstrein zweigleisig unterwegs ist, konzentriert sich ein anderer ÖSV-Läufer auf seine Spezialdisziplin. Doppelolympiasieger Johannes Strolz hat seine Abfahrtsambitionen aufgegeben und will in der WM-Saison nur im Slalom starten.
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