Aus Pum ist später Österreichs erfolgreichster Sportcoach geworden. Nicht auf dem Fußballplatz, sondern an der Skipiste. Seine ÖSV-Karriere, die Pum 1977 als Konditions- und Slalom-Co-Trainer gestartet hatte, beendete er 42 Jahre später als Sportdirektor des Ski-Verbandes.
Dazwischen waren von ihm dank seines Skilehrer-Charmes immer wieder Sponsoren für den Skisport gewonnen worden.
Unzählige Medaillengewinne erlebte der Mühlviertler in führenden Positionen. Darunter Hermann Maiers zwei legendäre Olympiasiege 1998 in Nagano, wo der Herminator nach seinem schweren Abfahrtssturz rennunfähig schien, Pum ihn aber doch für den Super G auslosen ließ, nachdem er – verschiedene – Meinungen verschiedener Ärzte eingeholt hatte.
Bitterster Moment war für Pum, als er im Jänner 1991 der Mutter von Gernot Reinstadler von Wengen aus um Mitternacht die Todesnachricht von ihrem elf Stunden zuvor beim Abschlusstraining auf dem Lauberhorn-Zielhang gestürzten Sohn mitteilen musste.
Menschenfreund mit militärischer Disziplin
Pum, der besonders auf gute Manieren und adrettes Outfit seiner Alpinen achtete, versuchte trotz aller militärischer Disziplin (die er sich als Zeitsoldat in der Nahkampfabteilung des Bundesheeres angeeignet hatte) stets das Verbindende über das Trennende zu stellen. Auch in den ausländischen Weltcup-Orten war und ist er bei den Veranstaltern willkommener Gast. Der Ruf eines Pistenfeschaks begleitet ihn noch jetzt als Opa in der ehrenamtlichen Funktion eines OÖ-Skiverbandsvizepräsidenten.
Als Fußballfreund litt der Ski-Medaillenschmied beim 1:2 der Österreicher gegen die Türkei mit. Am heutigen 4. Juli aber hat Pum Anlass zum Feiern und Gefeiertwerden. Der Sportsmann, der die ewige Jugend gepachtet zu haben scheint, wird 70 Jahre alt.
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