Angst vor Millionenschaden: Der ÖSV klagt den Weltverband FIS

FIS-Präsident Johan Eliasch steht in der Kritik
Der Streit zwischen dem Skiverband und FIS-Präsident Johan Eliasch eskaliert. Die geplante Zentralisierung der Medienrechte will der ÖSV gerichtlich bekämpfen.

Wenn Johan Eliasch irgendwann einmal als FIS-Präsident Schnee von gestern sein wird, dann wird er wohl in die Geschichte als jener Mann eingehen, unter dessen Führung es im Weltverband am meisten drunter und drüber gegangen ist. 

Der britisch-schwedische Multimilliardär, der 2021 als Reformer und Hoffnungsträger angetreten war, steht immer mehr im Fokus und in der Kritik. Nun erreicht der Zwist zwischen dem Weltverband FIS und den großen nationalen Verbänden wie dem ÖSV die nächste Eskalationsstufe: Denn der ÖSV zieht gegen die FIS vor Gericht.

Hintergrund ist die geplante Zentralisierung der internationalen Medienrechte, die Johan Eliasch kurzerhand absegnen ließ. Ab der Saison 2026/'27 sollen die Medienrechte - ähnlich wie in der Champions League - zentral vergeben und vermarktet werden. 

Bislang lagen die Medienrechte in der Hand der nationalen Verbände. Dieser Passus im Regelwerk wurde aber verändert.

Potenzieller Schaden

Vor allem die Vorgehensweise von Johan Eliasch ärgert die nationalen Verbände. Der Multimilliardär führt den Weltverband im Stile eines Sonnenkönigs, eine konstruktive Kommunikation mit dem ÖSV findet seit Jahren nicht wirklich statt. "Wir geben uns die Hand, mehr nicht", sagt ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober.

ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer fordert mehr Mitspracherecht und sieht durch den voreiligen Beschluss, die Zentralisierung der Medienrechte ab 2026/'27 einzuführen, einen potenziellen Schaden auf den Verband zukommen.

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ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer

„Der FIS-Vorstand hat mit dem Beschluss den Wettbewerb am Markt eingeschränkt. Das wirkt sich bereits jetzt auf dn ÖSV aus, dem ein potenzieller Schaden in siebenstelliger Höhe droht“, sagt der Osttiroler und wird deshalb den Gerichtsweg beschreiten.

„Uns und mir als Geschäftsführer einer Kapitalgesellschaft bleibt gar nichts anderes übrig, als uns zu wehren und das rechtlich einzumahnen.“ Die Klage wird bei einem österreichischen Handelsgericht eingebracht.

Der ÖSV hat seinerseits aufrechte langfristige Verträge mit dem internationalen Sportvermarkter IMG und der Europäischen Rundfunkunion (EBU) sowie dem ORF. Diese Verträge will der Verband auch einhalten.

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