Wie Österreich mit legalem Gen-Doping für WM-Medaillen sorgt

ALPINE SKI-WM 2023: ABFAHRT FRAUEN / SIEGEREHRUNG
WM-Silber für die Tochter von Olympiasieger Ortlieb ist der bislang letzte Teil der erfolgreichen rot-weiß-roten Familien-Saga im Schnee.

Vor 31 Jahren fuhr Patrick Ortlieb mit 24 Jahren auf der eigentümlichen Abfahrt „La Face de Bellevard“ zu Olympia-Gold. Es sollte noch WM-Gold in der Abfahrt 1996 folgen. Nur Monate später kam Tochter Nina zur Welt, die gestern mit WM-Silber zu ihrem Karriere-Höhepunkt raste.

Die Saison 2022/’23 ist wie die WM bislang enttäuschend für Johannes Strolz verlaufen. Der 30-Jährige war 2022 mit zweimal Gold und einmal Silber von Olympa in Peking zurück gekommen. Sein Vater, der 60-jährige Vorarlberger Hubert Strolz, hat 1988 bei den Winterspielen in Calgary Gold und Silber geholt.

Nach seinem überraschenden Rücktritt fehlt bei diesen Weltmeisterschaften Matthias Mayer. Der 32-jährige Kärntner hat 2014 in Sotschi, 2018 in Pyeongchang und 2022 in Peking Olympia-Gold gewonnen – in Russland in der Abfahrt, danach jeweils im Super-G. Sein bald 57-jähriger Vater Helmut kehrte von den Olympischen Winterspielen aus Calgary 1988 ebenso mit Silber im Super-G zurück wie 1989 von der Weltmeisterschaft aus Val d’Isere.

Wie Österreich mit legalem Gen-Doping für WM-Medaillen sorgt

Alterserscheinungen

Als sich Elisabeth Görgl bei der WM 2011 in Garmisch-Partenkirchen zum zweiten Mal WM-Gold holte, schloss sich damals ein Kapitel Ski-Geschichte. Die heute 41-jährige Steirerin ist Österreichs älteste Weltmeisterin im alpinen Skisport. Die jüngste Medaillengewinnerin ist ihre Mutter. Traudl Hecher gewann in Squaw Valley 1960 Bronze in der Abfahrt mit erst 16 Jahren. Weil die Olympischen Spiele damals auch als WM zählten, ist die gebürtige Tirolerin, die diesen Jänner mit 79 Jahren gestorben ist, die jüngste WM-Medaillengewinner der österreichischen, alpinen Ski-Geschichte. Hecher holte auch vier Jahre später in Innsbruck Abfahrtsbronze. Görgl holte 2010 in Vancouver zweimal Olympia-Bronze und 2009 in Val d’Isere WM-Bronze.

Bevor Hansi Hinterseer die Welt als Sänger beglückte, war er erfolgreicher Ski-Rennfahrer und gewann 1974 in St. Moritz WM-Silber. Vater Ernst kam 1960 aus Squaw Valley mit Gold im Slalom und Bronze im Riesentorlauf zurück. Enkel Lukas, der Sohn von Hansis Bruder Guido, stand im Nationalteam – allerdings im Fußball.

Familienmischung

ÖFB-Präsidentin Roswitha Stadlober, sie wird im Juni 60, gewann unter ihrem Mädchennamen Steiner 1987 in Crans Montana WM-Silber im Slalom. Tochter Teresa Stadlober holte 2022 Olympia-Bronze im Langlauf. Das ist das Erbe von Vater Alois, der bei der nordischen WM 1999 in der Ramsau Staffel-Gold im Einzel-Silber im Langlauf gewonnen hat.

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