Nach der Absage der ersten Abfahrt in Beaver Creek (USA) am Freitag brach Strolz seine Zelte ab und trat unverzüglich die Heimreise nach Europa an. Der Vorarlberger hätte einen fixen Startplatz für das zweite Abfahrtsrennen am Samstag gehabt, die Wetterkapriolen in Nordamerika wurden für Strolz aber zum Spielverderber.
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ÖSV-Chefcoach Marko Pfeifer nominierte jene acht Läufer für die zweite Abfahrt, die für das erste Speedrennen vorgesehen waren. Damit war kein Platz für Johannes Strolz.
Die Pleiten-, Pech- und Pannenserie von Johannes Strolz hält damit weiter an. Seit seinem kometenhaften Aufstieg im Jahr 2022 mit dem ersten Weltcupsieg in Adelboden und den beiden Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen in Peking (Kombination, Teambewerb), befindet sich der Vorarlberger in der Abwärtsspirale und findet keinen Ausweg aus der Misere.
11 Rennen, 8 Ausfälle
Die nackten Zahlen verdeutlichen den tiefen Fall des Doppel-Olympiasiegers: In den letzten elf Weltcup-Slaloms kam Strolz acht Mal nicht ins Ziel. Auch beim bisher einzigen Saisonrennen in Hochgurgl, das mit einem österreichischen Dreifachsieg geendet hatte, schied der 31-Jährige aus.
Genau aus diesem Grund beorderte ÖSV-Cheftrainer Marko Pfeifer den Vorarlberger auch zum Speedteam nach Nordamerika. "Der Tapetenwechsel kann vielleicht die richtige Sache für ihn sein", sagte der Kärntner im KURIER-Gespräch.
Das Projekt Abfahrt ist für Strolz trotz des Fehlstarts nach der Absage in Beaver Creek noch nicht beendet. Die ÖSV-Trainer sehen im 31-Jährigen Potenzial für einen künftigen Abfahrer. "Er stellt sich nicht blöd an", sagt Chefcoach Marko Pfeifer, der den Slalom-Spezialisten weiter in die Abfahrt hineinschnuppern lassen will.
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Der Ausflug zum Speed-Team nach Nordamerika soll jedenfalls keine einmalige Angelegenheit gewesen sein. „Wir müssen ihm müssen die Zeit geben, dass er sich an das Tempo gewöhnt. Sonst würde das Projekt auch keinen Sinn machen. Ich möchte nicht, dass er nur kurz in die Abfahrt hineinschnuppert", erklärt Marko Pfeifer.
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Vorerst wird Johannes Strolz aber die langen Abfahrtslatten wieder gegen die kurzen Slalom-Skier tauschen. Am kommenden Sonntag (10.12.) kämpft der Vorarlberger in Val d'Isere gegen seine Negativserie im Slalom an.
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