Den bald 35-jährigen Schweizer darf man nun in einem Atemzug mit seinem Landsmann Bernhard Russi nennen. Wie der Designer der Olympiapisten in Yanqing zählt Beat Feuz nun zum elitären Kreis jener Abfahrer, die in ihrer Karriere Weltmeister und Olympiasieger geworden sind. „Den Sieg widme ich meiner Freundin, die mit zwei Kindern zu Hause alles managt, damit ich am Start den Kopf freihabe und alles riskieren darf und kann“, sagte Feuz, der in Oberperfuss bei Innsbruck lebt.
Dass der 34-Jährige heute überhaupt noch mit 140 km/h über die Pisten rast, ist ein kleines medizinisches Wunder: Feuz musste zahlreiche Knie-Operationen über sich ergehen lassen, wegen einer hartnäckigen Entzündung drohte 2012 sogar das Karriereende. „Der schlimmste Moment war der, als die Ärzte sagten, dass es um mein Knie gar nicht gut ausschaut und, dass man es wahrscheinlich versteifen muss. Es waren die schlimmsten Wochen meines Lebens“, erinnert sich Feuz.
Der Franzose hat es mit seinem zweiten Platz in die olympischen Geschichtsbücher geschafft: Mit 41 Jahren ist der Speedspezialist aus Annecy nun der älteste alpine Medaillengewinner bei Olympischen Spielen. Seit 2003 gehört Clarey zum Inventar des Weltcups, richtig Fahrt aufgenommen hat seine Karriere aber erst in den letzten Jahren.
„Meine Mutter hat immer gesagt, dass ich in meinem Leben für alles länger gebraucht habe, fürs Gehen, Sprechen. Das gilt vermutlich auch für meine Ski-Karriere“, sagte der Olympiazweite, der die Medaille seinem verstorbenen Kollegen David Poisson widmete, der 2017 im Training tödlich verunglückt war. „Er ist immer noch in meinem Herzen und in meinem Kopf. Das war das Erste, woran ich gedacht habe, als ich die Ziellinie überquert habe.“
Eigentlich schade, dass Olympische Spiele nur alle vier Jahre stattfinden. Denn mittlerweile könnte man eine Medaille des
31-jährigen Kärntners bei Olympia fast schon fix einplanen. 2014 in Sotschi Gold in der Abfahrt, 2018 in Pyeongchang Gold im Super-G, 2022 in Peking Bronze in der Abfahrt – Matthias Mayer ist damit der erste männliche österreichische Skifahrer, der es bei drei Winterspielen auf das Podest geschafft hat.
Während der Kärntner seiner ersten WM-Medaille immer noch hinterherfährt, läuft er bei Winterspielen regelmäßig zur Hochform auf: „Ich habe seit Anfang der Saison an gesagt, es ist das wichtigste Rennen im Jahr. Ich denke, es ist mir ganz gut gelungen, das umzusetzen“, sagte Mayer.
ÖSV-Cheftrainer Andreas Puelacher schwärmt: „Matthias hat die nötige Ruhe, die er auch ausstrahlt. Und er weiß, worauf es ankommt. Er ist über die Jahre eine große Persönlichkeit geworden.“
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