ÖSV-Missbrauch: Tirol richtet Anlaufstelle ein

Nicola Werdenigg brachte mit ihren Enthüllungen den Stein ins Rollen.
Mit der Einrichtung einer Erstanlaufstelle reagiert das Land Tirol auf die schweren Vorwürfe gegen den Skiverband.

Nach den Vorwürfen von sexuellem Missbrauch im Nachwuchssport durch die ehemalige Skirennläuferin Nicola Werdenigg hat das Land Tirol eine Erstanlaufstelle für Opfer von länger zurückliegenden Übergriffen in Landeseinrichtungen eingerichtet. Dies teilte das Land am Freitag mit. Die zuständigen Landesräte reagierten indes mit "großer Betroffenheit" auf die bekannt gewordenen Fälle.

Ehemalige Internatsschülerinnen - und -schüler der Ski-Mittelschule Neustift, ehemals Skihauptschule Neustift, sowie des Skigymnasiums Stams, die von sexualisierter Gewalt und sexuellen Übergriffen zu berichten haben, könnten sich bei der Anlaufstelle für Opferschutz des Landes Tirol melden, hieß es. Diese ist von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 11.30 Uhr unter der Telefonnummer 0512/508 3795 erreichbar.

Für Kinder und Jugendliche, die aktuell von sexualisierter Gewalt, sexuellen Übergriffen und Missbrauch betroffen sind, stehe die Tiroler Kinder und Jugend GmbH mit Beratung und Hilfe unter Tel. 0512/58 37 57 vertraulich, kostenlos und auf Wunsch anonym als Ansprechpartner zu Verfügung, informierte das Land. Auch die Kinder-und Jugendanwaltschaft helfe vertraulich, kostenlos und anonym (Tel. 0512/508 3792). Zudem habe der Landesschulrat für Tirol eine Kriseninterventionsstelle der Schulpsychologie eingerichtet (Tel. 0512/520 33 540).

"Wir nehmen alle Vorwürfe und Rückmeldungen im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch im Sport sehr ernst und tun alles, um sexuellen Übergriffen und Grenzüberschreitungen vorzubeugen", betonten LHStv . und Sportlandesrat Josef Geisler (ÖVP), Bildungslandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) und Landesrätin Christine Baur (Grüne), zuständig für Kinder- und Jugendhilfe, unisono. Gemeinsam wolle und werde man alles daran setzen, damit Gewalt und Missbrauch sowohl im Sport, als auch im Alltag bestmöglich verhindert und ausgeschlossen werden können.

Kommentare