ÖSV-Ass Feller: "Die Fragen nach Hirscher gehen mir auf den Sack"
Österreichs Skirennläufer kehren nach dem enttäuschenden Saisonauftakt auf dem Rettenbachferner in den Trainingsalltag zurück und bleiben dafür in Sölden. Anfang November hebt das Flugzeug mit Matthias Mayer, Vincent Kriechmayr, Marco Schwarz und Co. an Bord Richtung USA ab. Ein Teil der Techniker wird das Parallelrennen in Lech/Zürs bestreiten, Manuel Feller, am Sonntag als Halbzeitfünfter auf Rang 16 zurückgefallen, schnallt seine Skier erst wieder in Val d'Isere an.
"Was ich am besten kann, ist ein Rennen abhaken und weitermachen. Das habe ich in der Vergangenheit schon oft genug gezeigt", meinte Feller nach dem enttäuschenden Abschneiden zum Weltcup-Auftakt. Er sei einfach schlecht gefahren, für den zweiten Durchgang müsse er sich fast schämen. Sehe man von Leiti (Vorjahreszweiter Leitinger/Anm.) ab, zeige sich das gleiche Bild für das Team wie im Vorjahr. "Und dann war es trotzdem eine gute Saison, da brauchen wir nicht den Kopf in den Sand stecken. Wir werden schon noch was zum Feiern haben."
Immer wieder Hirscher
Der 30-Jährige nahm sich wie gewohnt kein Blatt vor den Mund. Neben einer gehörigen Portion Selbstkritik gab es aber auch Ärger über die Fragen der anwesenden Journalistinnen und Journalisten. So war das Abschneiden des Norwegers Henrik Kristoffersen auf den Hirscher-Skiern ein großes Thema in Sölden.
Für Feller hatte dies aber weniger mit "Van Deer" zu tun. Kristoffersen sei ein guter Skifahrer, "dem kannst du anschnallen, was du willst." Ihn ärgerte aber vor allem, wie groß das Thema Hirscher und "Van Deer" gemacht wird: "Ich bin wirklich froh, dass Marcel dem Sport erhalten bleibt. Was mir aber wirklich auf den Sack geht, sind eure Fragen. Ganz ehrlich. Seit sechs Jahren rede ich nur über diesen Typen. Zuerst muss ich erklären, wie gut er ist. Dann, wie Scheiße wir ohne ihn sind."
Und nun komme auch noch seine Skimarke dazu: "Ich mag ihn wirklich gerne. Aber die Fragen über ihn die ganze Zeit, die nerven. Auch wenn ich sie verstehen kann. Ihr macht euren Job – aber ich den meinen."
Den wird Feller das nächste Mal in Val d'Isere ausüben (Riesentorlauf und Slalom/10./11.12.), bis dahin bleibe noch ausreichend Zeit. "Das ist immer ein gutes Pflaster für mich gewesen, das ist auch vom Hang her ein ganz anderer Charakter, dann geben wieder Gas."
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