Österreich bei der Eishockey-WM: Der Kampf gegen den Jojo-Effekt

Eishockey, Oesterreich - Schweden,
Sport-Grafik der Woche: Was sagen die Zahlen über Österreich bei der WM? Heuer ist das Team jung, unerfahren und mit Schweizer Handschrift.

Kann Österreich aus dem Paternoster aussteigen? Ab Samstag kämpft die Eishockey-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Finnland um den Klassenerhalt. Seit 2005 geht es für das A-Team mit zwei Ausnahmen immer hinauf und im Folgejahr wieder hinunter.

Die erste Ausnahme war der peinliche vierte Platz bei der B-WM 2016 in Polen, wo Österreich in der Endabrechnung der Weltmeisterschaften also nur Platz 20 belegte. Und die erfreuliche Ausnahme war 2018 bei der WM in Dänemark, wo das Team von Roger Bader Belarus 4:0 besiegte und als erster Aufsteiger nach zehn Jahren wieder den Klassenerhalt schaffte.

Sollte Österreich heuer tatsächlich oben bleiben, also eine Platzierung in den Top-14 schaffen, dann würde man seit dem Amtsantritt des Schweizers Roger Bader im Herbst 2016 einen schönen Aufwärtstrend in der Grafik sehen.

Seltene Medaillenfreuden

Im Medaillenspiegel wird sich Österreich jedenfalls nicht verbessern. Die beiden Bronzemedaillen, die dem Nationalteam den elften Rang bescheren, sind von 1931 und 1947. Damals, bei der WM ´47 in Prag, schaffte Österreich übrigens auch den letzten Sieg gegen Schweden.

Alles andere als eine deutliche Niederlage zum WM-Auftakt am Samstag wäre gegen den jetzt elffachen Weltmeister eine Überraschung. Die mit Abstand erfolgreichsten Teams bei Weltmeisterschaften sind aber Kanada und Russland (ehemals UdSSR), die jeweils 27 Gold-Medaillen einspielten.

Schweden ist jedenfalls nicht wirklich Österreichs Gegner bei dieser WM. Mit einem Auge werden die Trainer im Spielplan immer auf den 24. Mai blicken, wenn im letzten Gruppenspiel Großbritannien der Gegner ist. Da der letzte der Achtergruppe absteigt, wird es wohl ein direktes Duell mit den Briten geben. Doch Achtung: Bei den vergangenen beiden WM-Turniere setzte sich das Team gegen Frankreich (2019) und Belarus (2021) durch und hat also auch sportlich zwei Mal den Klassenerhalt geschafft.

Wenig Erfahrung

Bei einem Blick auf die vorläufigen Kaderlisten ist zu sehen, dass Österreich heuer eine im Vergleich mit den Gruppengegnern sehr junge, kleine und unerfahrene Mannschaft mit 14 Debütanten bei einer A-WM hat, Schwinger wurde am Donnerstag für den verletzten Zwerger nachnominiert. Nur 154 WM-Partien haben die Österreicher insgesamt in den Beinen. Bei Norwegen sind es 550.

Den Großteil des Kaders stellt Salzburg (8 Spieler), mit eingerechnet ist hier aber Linz-Stürmer Brian Lebler, der im Play-off an die Bullen verliehen wurde. Aus der NHL kommt heuer kein einziger Legionär.

Mit Wolf, Baumgartner und Achermann sind aber drei Schweiz-Legionäre dabei, mit Marco Kasper (18) ein richtig heißen Eisen aus der schwedischen Liga. Der Sohn von Ex-Teamspieler Peter Kasper wird wohl Österreich nächster NHL-Profi.

KURIER Sport Talk mit Roger Bader

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