Nach Tragödie: Internationaler Eishockeyverband führt Halsschutz-Pflicht ein

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Warum die Entscheidungen nach dem Todesfall in Großbritannien so lange dauern und warum die nordamerikanische NHL nicht nachzieht.

Es war und bleibt ein Schock für die Eishockeywelt. Ex-NHL-Profi Adam Johnson wurde im Oktober bei einem Spiel in Großbritannien mit einer Kufe am Hals so tief geschnitten, dass er innerhalb weniger Sekunden verblutete. Eine neue Diskussion über einen verpflichtenden Halsschutz im Eishockey startete. In der Jugend – etwa auch in Österreich – sind die zusätzlichen Kragen vielerorts bereits Pflicht. Im Profi-Eishockey zogen zunächst Vereine und dann auch Ligen nach.

Nun führt auch der Eishockey-Weltverband IIHF einen verpflichtenden Halsschutz für alle Bewerbe – also auch Weltmeisterschaften und Olympische Spiele – ein. 

Wann die Regelung in Kraft tritt, ist noch nicht bekannt und hängt von der Verfügbarkeit der zusätzlichen Ausrüstung ab. 

In Schweden und Finnland ist der mit Kevlarmaterial verstärkte und schnittfeste Rollkragen schon lange Pflicht. Die heimische ICE Hockey League prüft in der Ärztekommission und wird wohl für die kommende Saison nachziehen.

In der Zwischenzeit haben die einzelnen Vereine sich um das Material gekümmert. Einige Spieler tragen den Schutz bereits. "Das Thema duldet nach so einer Tragödie keinen Aufschub. Die Sicherheit und Gesundheit unserer Spieler haben absolut Priorität", sagte Geschäftsführer Martin Winkler im November.

NHL zieht (noch) nicht mit

Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) hat bereits vor einem Monat reagiert: Ab dem 1. Januar 2024 ist ein Hals- und Nackenschutz vorgeschrieben. Der Deutsche Eishockey-Bund führt die Maßnahme ab der Saison 2024/2025 ein.

Für die nordamerikanische Profiliga NHL gibt es noch keine derartige Regelung. Dort müsste es zu einer Vereinbarung zwischen der Liga und der Spielergewerkschaft kommen.

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