Der Tiefpunkt des ÖSV
Fakt ist, ein Saisonstart ohne Sieg ist beim ÖSV eher eine Seltenheit. In den letzten zehn Jahren blieb man nur einmal in den ersten 16 Rennen (Anm.: Sieben Herren- und neun Frauen-Rennen) ohne Erfolg. Der Auftakt in die Saison 2020/'21 lief sogar noch enttäuschender als heuer. Otmar Striedinger verbuchte in Val-d'Isère einen zweiten Platz, dazu gab es drei dritte Ränge. Am erfolgreichsten war der Verband indes 2018, als 6 von 16 Rennen gewonnen werden konnten.
Besonders bitter liest sich aber die Bilanz der ÖSV-Frauen. Während das Herren-Team heuer erst zum zweiten Mal in den letzten zehn Jahren die ersten sieben Saison-Rennen ohne einen Sieg beendete, ist dies für Liensberger und Co. mittlerweile zur Gewohnheit geworden. Sechs Mal blieb man seit 2013 ohne Erfolg in den ersten neun Rennen. In den letzten drei Jahren gab es zum Weltcup-Start keinen Grund zum Jubeln.
Der Tiefpunkt war zum Saison-Auftakt 2016 erreicht. Die ÖSV-Frauen blieben in den ersten neun Rennen gänzlich ohne Podestplatz. 2020 und 2021 gab es je zwei dritte Plätze, heuer stehen zwei zweite und dritte Ränge zu Buche.
Die Punktesammler
Der denkbar schlechte Saisonstart der Frauen 2016 macht sich auch im Punkteschnitt deutlich bemerkbar. Und zeigt auch, wie enttäuschend das österreichische Team in der Breite abschnitt. So kamen die ÖSV-Fahrerinnen Ende 2016 gemeinsam auf im Schnitt lediglich 83,56 Punkte pro Rennen. Der absolute Tiefpunkt in den letzten 10 Jahren. In der aktuellen Saison hält man bei 113,22 Zählern pro Rennen. Der zweitschlechteste Wert seit 2013.
Bei den Herren sieht es zumindest etwas besser aus: Im zweiten Jahr nach dem Abgang von Superstar Marcel Hirscher hatte man mit im Schnitt 90,57 Zählern aus den ersten sieben Rennen die Talsohle erreicht. Aktuell liegt das Herren-Team bei 136,86 Punkten. Während aber bei den Frauen seit 2018 ein Abwärtstrend ersichtlich ist, sieht es bei den Herren eher nach einem Auf und Ab aus.
So knapp Cornelia Hütter bereits am ersten Saison-Erfolg für den ÖSV dran war, so ernüchternd ist die Bilanz aus den ersten 16 Saisonrennen. Vor allem bei den Frauen fehlt es aktuell in der Spitze und Breite. Da hilft auch ein Blick in die Vergangenheit wenig. Denn ja, es ist nicht der schlechteste Saison-Start, den das österreichische Team je hatte. Aber der Verband ist weit davon entfernt, die eigenen Ansprüche zu erfüllen.
Gelegenheiten, endlich den ersten Weltcup-Sieg der Saison einzufahren gibt es bereits Ende der Woche zur Genüge. Die Herren sind in Gröden (Donnerstag bis Samstag) und Alta Badia (Sonntag und Montag) im Einsatz. Die Frauen versuchen ihr Glück in St. Moritz (Freitag bis Sonntag).
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