Der eingeklemmte Innenmeniskus im rechten Knie kostete den 31-Jährigen zwar den Weltcup-Auftakt, da Sölden aber ohnehin nie zu seinen Lieblingshängen gezählt hat, konnte Brennsteiner die Pause verschmerzen. In Val-d’Isère meldet sich der Team-Olympiasieger nun genauso zurück wie Roland Leitinger nach seinem dritten Kreuzbandriss.
An den beiden Salzburgern lässt sich der Aufwärtstrend im Riesentorlauf ablesen. Nach dem Rücktritt von Seriensieger Marcel Hirscher hatten die ÖSV-Herren in dieser Disziplin vorerst keine Rolle mehr gespielt.
Mike Pircher, der frühere Erfolgscoach von Hirscher, brachte die Riesentorlauf-Spezialisten wieder in Fahrt. Im vergangenen Winter fanden sich mit Leitinger, Brennsteiner und Patrick Feurstein drei Läufer von Pirchers Trainingsgruppe in den Top vier wieder. „Mit Pircher haben wir einen Schritt vorwärts gemacht“, sagt Brennsteiner.
Das ist eigentlich eine Untertreibung. Man könnte fast so weit gehen, zu sagen: Österreichs Riesentorläufer haben in den letzten Jahren das Skifahren neu gelernt.
Stefan Brennsteiner ließ sich auch wegen seiner vielen Verletzungen dazu überreden, im fortgeschrittenen Rennläufer-Alter eine neue Technik einzustudieren. „Mir war klar: Ich tu’ mir zu oft weh. Ich muss grundlegend was ändern“, erzählt der 31-Jährige. Auch wenn er sich zu Beginn wie ein Anfänger vorkam. „Ich habe mir gedacht: Wenn ich so in Sölden herunterfahre, dann lachen mich die Leute aus.“
Mittlerweile kann Brennsteiner darüber schmunzeln. Er hat sich in der Weltspitze etabliert und war in den vergangenen beiden Saisonen mit vier Podestplätzen der stärkste der wiedererstarkten ÖSV-Riesentorläufer.
Auf eine ähnliche Entwicklung hofft die ÖSV-Führung auch im Riesentorlauf-Team der Frauen. Seit knapp drei Jahren stand in dieser Disziplin keine Österreicherin mehr auf dem Podest. Hoffnung für den zweiten Riesentorlauf in Sestriere gab der Auftritt von Katharina Liensberger im ersten Saisonrennen in Killington mit Rang fünf. „Sie wird in dieser Disziplin immer besser und stabiler“, erklärt ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl.
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