Mit der Reduzierung der Startplätze bei den Top-Teams (Österreich, Norwegen, Deutschland, Polen, Slowenien) will die FIS Entwicklungshilfe leisten und Sportlern aus kleineren Nationen auf die Sprünge helfen. Das Starterfeld soll durch diese Maßnahme bunter und internationaler werden, mehr Nationen sollen in den Punkterängen landen.
Mario Stecher ist sicher, dass diese Änderungen beim FIS-Frühjahrsmeeting in Dubrovnik abgesegnet werden. "Gerade die kleinen Länder werden sich dafür aussprechen", so der ÖSV-Direktor.
Für seine Mannschaft bedeutet ein Startplatz weniger einen Riesenverlust. "Für uns ist das wirklich ein großes Thema", klagt Stecher, der in der vergangenen Saison wegen der hohen Leistungsdichte im ÖSV-Team schon einige Top-Ten-Springer (u.a. Philipp Aschenwald) in den Kontinentalcup degradieren musste.
Der interne Konkurrenzkampf wird jedenfalls enorm. Und so mancher Star von morgen könnte womöglich die Perspektive verlieren bzw. auf der Strecke bleiben. Österreich stellte in den vergangenen Wintern Junioren-Weltmeister und Jugend-Olympiasieger - für die hochveranlagten Talente wird der Sprung in den Weltcup zusehends schwieriger.
- Scanner bei der Materialkontrolle
Mit der neuen Saison werden die Springer quasi zum gläsernen Athleten. Das in die Jahre gekommene Maßband hat bei der Anzugkontrolle ausgedient, die FIS-Materialkontrollore gehen mit der Zeit und setzen auf moderne Technik.
Fortan werden die Springer penibel gescannt, das soll Schlupflöcher vermeiden und für mehr Transparenz bei der Anzugkontrolle sorgen. "Ich finde diese Entscheidung sehr positiv", sagt ÖSV-Direktor Mario Stecher und verweist auf eine weitere positive Konsequenz des Scanners: Durch die genaueren Messmethoden müssen die Springer 1,5 Kilo zunehmen.
- Gleiches Preisgeld für die Frauen beim Skifliegen
Die Jungfernflüge im März in Vikersund (NOR) haben gezeigt: Die Skispringerinnen sind bereit für das Skifliegen. In der kommenden Saison sind bereits zwei Skiflug-Bewerbe für die Frauen angesetzt. Bei den beiden Wettkämpfen in Vikersund und in Oberstdorf sollen die Springerinnen das gleiche Preisgeld erhalten wie die Männer.
- Neue Wettkampfformate für die Kombinierer
Ein Sprung und dann ein Langlauf über 10 Kilometer - so präsentiert sich seit Jahren die Nordische Kombination. Selbst die Athleten beklagten sich zuletzt bereits darüber, dass ihr Sport zu monoton sei. "Die Biathleten haben Sprint, Verfolgung, Massenstart, die zeigen vor, wie es geht", sagt etwa Gesamtweltcupsieger Johannes Lamparter.
Mit der neuen Saison sollen neue Wettkampfformate im Weltcup Einzug halten. Auf Initiative von Mario Stecher und dem langjährigen deutschen Cheftrainer Hermann Weinbuch soll der 10-Kilometer-Bewerb ausgedient haben.
Stattdessen gibt's einen klassischen Wettkampf mit einem Sprung und einem Langlaufrennen über 12,5 Kilometer. Obendrein ist ein Bewerb mit einem Sprung und einem Langlaufrennen über 7,5 Kilometer vorgesehen.
Das Novum daran: "Es wird fixe Zeitvorgaben geben", erklärt Mario Stecher. Bislang war die Weite im Skispringen ausschlaggebend für die Zeitdifferenz im Langlauf. Mitunter starteten Athleten aussichtslos mit vier Minuten Rückstand ins Rennen.
"Jetzt würde der Zweite nach dem Springen mit fünf bis sechs Sekunden Rückstand ins Rennen gehen, der Dritte mit elf Sekunden, der Letzte dann mit eineinhalb Minuten Rückstand. Das würde die Rennen gleich viel spannender machen", sagt Mario Stecher. "Das wird hoffentlich Anklang finden und abgesegnet."
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