Stechers harter Weg zurück zur Topform

Mario Stecher ist eine Kämpfernatur.
Zur Knie-OP kam auch noch ein dreiwöchige Krankheit dazu - Mario Stecher will zunächst "halbwegs dabei sein."

Der Nordische Kombinierer Mario Stecher geht davon aus, dass er nach seiner Kreuzbandoperation und einer dreiwöchigen Krankheit im Saisonvorfeld erst um den Jahreswechsel in Topform sein wird. Spätestens im Jänner will der 36-jährige Vizeweltmeister in seiner vielleicht letzten Saison aber wieder bei alter Stärke sein, um beim Heim-Weltcup in Seefeld sowie den Olympischen Spielen noch einmal zuzuschlagen.

Das Knie hält

Sein im März operiertes Knie funktioniere mittlerweile schon wieder sehr gut, sagte Stecher vor dem Weltcupauftakt in Kuusamo im Gespräch mit der APA. "Ich bin sehr froh darüber, dass das Ganze so verheilt ist und ich momentan keine Schmerzen habe", erklärte der Wahl-Tiroler.

In Hochform sei er aufgrund des Trainingsrückstandes allerdings noch nicht. "Es wäre vermessen zu sagen, jetzt starte ich von Anfang an durch. Aber ich gehe davon aus, dass es gut geht und dass ich soweit in so guter Verfassung bin, dass ich halbwegs dabei bin", so Stecher, der nach seiner Reha ab Juni mit Radfahren, Bergtouren und natürlich Skirollern die Basis gelegt hat.

Problem: weite Sprünge

Auf die Schanze ist er erst im Oktober zurückgekehrt. Mittlerweile funktioniere aber auch das Springen schon wieder reibungslos. "Ich fühle mich sicher bei normalen Weiten. Ganz weite Sprünge, dass muss erst wieder in den Kopf hinein. Ich glaube aber, dass ich mich da durch Wettkämpfe bald vortasten werden und mich auch bald wieder überwinden kann." Am meisten habe ihn gefreut, dass er nach den ersten Sprüngen keine Schmerzen verspürt habe und das Knie auch nicht angeschwollen sei.

Leider sei ihm im Herbst auch noch eine Nebenhöhlenentzündung dazwischengekommen, die ihn drei Wochen zurückgeworfen hat. Deshalb sind seine Erwartungen für die ersten Bewerbe am Samstag und Sonntag auch gedämpft. "Aber ab Anfang Jänner möchte ich dann auch in Topform sein", so Stecher, der sich aber nicht aus der Ruhe bringen lässt. "Wenn ich ganz weit weg bin, dann mache ich mir natürlich Sorgen, aber davon gehe ich nicht aus."

Standortbestimmung

Sollte er zunächst um die Plätze 20 "herumkrebsen", wurde er keineswegs in Panik verfallen, stellte der Team-Olympiasieger klar. "Ich habe in meinem Sportlerleben schon so viel mitgemacht, dass mich so was nicht aus der Fassung bringt", meinte Stecher, der aus leidvoller Erfahrung mehrerer Verletzungen weiß, wie lange es dauern kann. "Ich weiß, was ich trainiert habe, ich weiß wo ich stehe, und gerade im Skispringen kann man in einem Monat nicht das schaffen, was andere in sieben Monaten schaffen, das geht nicht."

Da ihm eine olympische Einzel-Medaille in seiner umfangreichen Sammlung noch fehlt, liegt der Saison-Fokus aber sowieso auf den Olympischen Spielen in Sotschi. Und bis dorthin hat der Routinier noch genügend Zeit, die richtige Feineinstellung bei seinen Sprüngen zu finden.

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