... seine Woche in Kitzbühel
"Ich bin in dieser Woche extrem eingespannt und von Montag bis Sonntag unterwegs. Skifahren mit Kunden, Abendtermine, Interviews – das ist toll und anstrengend zugleich. Ich empfinde es aber als schönen Stress."
... die Abfahrtssaison
"Ich bin froh, dass ich meine Karriere gesund überstanden habe. Wenn du die Stürze siehst, dann merkst du erst, was für Kräfte in der Abfahrt wirken. Und da macht es überhaupt keinen Unterschied, ob du in jetzt Kitzbühel oder in Wengen stürzt."
... die schweren Stürze von Schwarz, Pinturault und Kilde
"Man kann diese drei Stürze nicht vergleichen. Wenn ich mit Marco Schwarz beginnen darf: Er hat möglicherweise in der Abfahrt noch zu wenig Erfahrung. Gerade in dieser Kurve, in der er in Bormio gestürzt ist, kommt ein brutaler Druck zusammen, weil da nicht nur enorme Fliehkräfte wirken, sondern weil da auch noch eine Senke ist. Das ist eine extreme Belastung für das Knie, das beginnt dann zu wackeln. Ich glaube auch, dass er sich schon vor dem Sturz am Knie verletzt hat.
Der Sturz von Alexis Pinturault in Wengen war ein Fahrfehler bei einem Sprung, der immer giftig ist. Ich glaube, dass auch er wenig Erfahrung mit solchen Sprüngen hat. Und bei Kilde weiß man, dass er einfach angeschlagen war. Es braucht in der Abfahrt wenig, dass es richtig schief geht. Man sieht, wie schmal der Grat ist."
... die Langeweile im Skisport nach dem vorzeitigen Saisonaus vieler Stars
"Es bleibt für mich faszinierend, weil ich sehen will, was Marco Odermatt noch alles zeigt. Für ihn persönlich und seine Ziele wird sich nichts ändern, ob Kilde oder Schwarz jetzt dabei sind, oder nicht. Er ist hungrig und will jedes Rennen gewinnen. Aber die Verletzung von Marco Schwarz ist bitter. Ich habe mich extrem auf dieses Duell gefreut. Und ich bin mir sicher, dass es am Ende sehr eng geworden wäre. Schwarz hätte das lange offen gehalten. Jetzt ist irgendwie der Pfeffer weg."
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... das Phänomen Marco Odermatt
"Er hat einen wilden und unkonventionellen Fahrstil und bewegt sich immer am Limit. Diese große Risikobereitschaft sieht man ihm beim Fahren an. Ein Beat Feuz früher oder jetzt ein Vincent Kriechmayr sind viel kontrollierter und ruhiger unterwegs. Odermatt drückt das Gaspedal immer durch. Zugleich bringt er eine unglaubliche Cleverness auf den Schnee. Er weiß, wo er taktieren muss. Mich fasziniert außerdem, wie er die Kurse liest, dieses dreidimensionale Denken ist extrem ausgeprägt, deshalb findet er immer wieder Lösungen."
... seine aktuelle Rolle
"In meinem Ski-Regionalverband bin ich Botschafter und auch Präsident und gebe den jungen Sportlern Feedback. Grundsätzlich würde mir die Aufgabe als Trainer gefallen, aber du bist in diesem Job nur unterwegs und hast das gleiche Pensum wie ein Läufer. Da hätte ich gleich noch selbst zwei Jahre weiterfahren können."
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