ÖSV-Alpinchef vor Flachau und Kitzbühel: "Ich bin positiv angetan"

ÖSV-Alpinchef vor Flachau und Kitzbühel: "Ich bin positiv angetan"
Heute steigt das Nightrace der Damen in Flachau und das erste Abfahrtstraining der Herren auf der Streif. Herbert Mandl mit einer Zwischenbilanz.

Herbert Mandl ist ein Mann der klaren Worte. Was er sich denkt, das sagt er, vor allem Kritik kann aus dem Mund des ÖSV-Alpinchefs mitunter ziemlich hart ausfallen. Nach dem vergangenen Weltcup-Wochenende gab es aber durchwegs lobende Worte für das ÖSV-Skiteam.

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Selbst das schwache Abschneiden der Abfahrer in Wengen konnte die gute Laune des Niederösterreichers angesichts des dritten Saisonsieges von Manuel Feller und der fünf Podestplätze der Frauen in Zauchensee nicht trüben. „Ich bin positiv angetan“, sagte Mandl. „Vor allem das Frauen-Team hat einen Schritt vorwärts gemacht.“

Diese Entwicklung unter dem neuen Cheftrainer Roland Assinger, der nach der letzten Saison den glücklosen Thomas Trinker abgelöst hatte, lässt sich auch am Nationencup ablesen. Die Österreicherinnen sind in der Länderwertung aktuell die Nummer eins, während die Herren dem Erzrivalen Schweiz den Vortritt lassen müssen.

Katharina Liensberger

Katharina Liensberger

Für die Zwischenführung sind, man lese und staune, auch die ÖSV-Slalomläuferinnen verantwortlich, die noch in der Vorsaison die Sorgenkinder im Verband waren. Kein anderes Slalom-Team hat in dieser Saison mehr Punkte eingeheimst als die Österreicherinnen, die sich vor dem heutigen Nightrace in Flachau (18.00/20.45 Uhr/live ORF 1) gegenüber dem letzten Seuchen-Winter verbessert präsentieren.

Augenscheinlich wird das vor allem bei Katharina Liensberger: Die Slalom-Weltmeisterin von 2021 hat ihr hartnäckiges Formtief abgeschüttelt und in den ersten sechs Slaloms mehr Weltcuppunkte gesammelt als in der gesamten Vorsaison und fühlt sich reif für den nächsten Schritt: „Schön langsam bin ich hungrig auf mehr“, sagt die 26-jährige Vorarlbergerin.

Herbert Mandl

Herbert Mandl

Zwölf ÖSV-Abfahrer

Während die ÖSV-Slalomläuferinnen immerhin bereits zwei Podestplätze vorweisen können, stehen die Abfahrtsherren nach den Klassikern in Gröden, Bormio und Wengen noch immer ohne Stockerl da. „Vincent Kriechmayr und Daniel Hemetsberger haben noch nicht das gezeigt, was sie können“, moniert Alpinchef Herbert Mandl. „Und dahinter sind wir im Moment nicht so breit aufgestellt.“

Die Jungen bekommen ihre Chancen

Im ersten Training auf der Streif gibt Cheftrainer Marko Pfeifer heute zahlreichen jungen Läufern die Chance, die schwierigste Abfahrt der Welt kennenzulernen und zu meistern. Der ÖSV schickt gleich zwölf Athleten an den Start, Felix Hacker, Stefan Rieser, Manuel Traninger, Vincent Wieser und Stefan Eichberger, die sich zuletzt im Europacup für Weltcupeinsätze empfahlen, können einen Startplatz für Kitzbühel erkämpfen.

Als Reaktion auf die Kritik am dichten Kalender haben die Kitzbüheler übrigens das Programm kurzfristig verändert. Die beiden Abfahrtstrainings auf der Streif finden nun am Dienstag und Mittwoch statt, die Läufer sollen vor den beiden anspruchsvollen Rennen am Freitag und Samstag noch einen Ruhetag bekommen.

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