Ilka Stuhec gewinnt die letzte Abfahrt des Winters, Mirjam Puchner 5.

Elfter Weltcupsieg: Ilka Stuhec
Die Slowenin war beim Finale in Andorra eine Klasse für sich. Die Österreicherinnen bremsten sich selbst aus.

Die schlechte Nachricht kam am Mittwochmorgen: Ramona Siebenhofer, in diesem Winter leidgeprüfte Allrounderin aus der Steiermark, musste für die letzte Frauen-Abfahrt des Winters passen – die Rückenprobleme waren zu groß für einen Start beim Weltcup-Finale in Andorra.

Probleme ganz anderer Art plagten Mirjam Puchner: 47 Hundertstelsekunden Vorsprung hatte die Salzburgerin bei der vorletzten Zwischenzeit auf die zu diesem Zeitpunkt führende Schweizerin Lara Gut-Behrami, überdrehte aber in einer Linkskurve – und büßte fast sieben Zehntelsekunden ein. „Da hat’s mich so hinten reingedrückt, da ist alles zusammengekommen“, sagte die 30-Jährige, „ich hab’ mich brutal geärgert.“ So gab es Platz 5, zwei Zehntel fehlten aufs Podest.

Ilka Stuhec gewinnt die letzte Abfahrt des Winters, Mirjam Puchner 5.

Oh je: Zu viel Rücklage brachte Mirjam Puchner um alle Chancen

Bald nach Puchner startete die Weltmeisterin der Jahre 2017 und 2019, und Ilka Stuhec bewies bei einem mächtigen Sprung in gestreckter Körperhaltung Wagemut und wenig später auch viel Gefühl. Denn dank famoser Linienwahl setzte sich die 32-jährige Slowenin überlegen an die Spitze, gleich 0,81 Sekunden nahm sie Lara Gut-Behrami ab.

 

Ilka Stuhec gewinnt die letzte Abfahrt des Winters, Mirjam Puchner 5.

Einsame Klasse: Ilka Stuhec am Ende ihrer Dienstfahrt

Nina Ortlieb war Ilka Stuhec ganz nah, verlor aber die Balance in just jener Kurve, die schon Mirjam Puchner zum Verhängnis geworden war. Der Pechvogel aus Oberlech landete einmal mehr im Fangnetz, konnte aber selbst ins Ziel fahren. „Es ist sicher nix gebrochen“, sagte die Vorarlbergerin, die über Schmerzen im Knöchel klagte.

Die folgende Unterbrechung gereichte der Besten ihrer Zunft nicht zum Vorteil: Sofia Goggia fuhr mit dem Handicap der bei gleißendem Sonnenschein aufweichenden Piste dank eines phänomenalen Schwungs aber die überlegene Bestzeit im letzten Sektor und rettete sich mit 0,51 Sekunden Rückstand auf den zweiten Rang. Damit hat die Italienerin in diesem Winter jede Abfahrt, bei der sie ins Ziel gekommen ist, auf dem ersten oder zweiten Rang beendet (fünf Siege, drei zweite Plätze).

Lara Gut-Behrami wurde schließlich Dritte (+0,96).

Cornelia Hütter verpasste mit 2,22 Sekunden Verspätung die Punkteränge (beim Weltcup-Finale gibt es nur für die Top 15 Zählbares) ebenso deutlich wie Stephanie Venier (+2,72) und Christina Ager (+2,83), das Trio reihte sich auf den Plätzen 19 bis 21 ein.

Für die Steirerin ist freilich der zweite Bewerb des Finales wesentlich wichtiger: Am Donnerstag geht es in Soldeu mit dem Super-G weiter, gestartet wird um 10 Uhr (live ORF1). Und in der Disziplinwertung haben noch fünf Frauen Chancen auf die kleine Kristallkugel: Die am Mittwoch gestürzte Elena Curtoni (ITA) führt mit 332 Punkten vor Lara Gut-Behrami (313), Cornelia Hütter (307), Ragnhild Mowinckel (NOR/306) und Federica Brignone (ITA/288).

1. Ilka Stuhec (SLO) 1:30,35 2. Sofia Goggia (ITA) 1:30,86 +0,51 3. Lara Gut-Behrami (SUI) 1:31,16 +0,81 4. Federica Brignone (ITA) 1:31,31 +0,96 5. Mirjam Puchner (AUT) 1:31,36 +1,01 6. Breezy Johnson (USA) 1:31,37 +1,02 7. Isabella Wright (USA) 1:31,41 +1,06 8. Kajsa Vickhoff Lie (NOR) 1:31,52 +1,17 9. Kira Weidle (GER) 1:31,55 +1,20 Laura Gauché (FRA) 1:31,55 +1,20 11. Ragnhild Mowinckel (NOR) 1:31,59 +1,24 12. Joana Hählen (SUI) 1:31,64 +1,29 13. Corinne Suter (SUI) 1:31,69 +1,34 14. Jasmine Flury (SUI) 1:31,75 +1,40 15. Nicol Delago (ITA) 1:31,89 +1,54 16. Michelle Gisin (SUI) 1:32,09 +1,74 17. Priska Nufer (SUI) 1:32,17 +1,82 18. Laura Pirovano (ITA) 1:32,20 +1,85 19. Cornelia Hütter (AUT) 1:32,57 +2,22 20. Stephanie Venier (AUT) 1:33,07 +2,72 21. Christina Ager (AUT) 1:33,18 +2,83 22. Stefanie Grob (SUI) 1:33,88 +3,53 23. Marta Bassino (ITA) 1:34,00 +3,65

Ausgeschieden: Nina Ortlieb (AUT), Elena Curtoni (ITA). Nicht gestartet: Ramona Siebenhofer (AUT)

Gesamtwertung (35/38):

1. Mikaela Shiffrin (USA) 2.028 2. Lara Gut-Behrami (SUI) 1.067 3. Petra Vlhova (SVK) 1.025 4. Federica Brignone (ITA) 989 5. Sofia Goggia (ITA) 880 6. Ragnhild Mowinckel (NOR) 814 7. Wendy Holdener (SUI) 795 8. Marta Bassino (ITA) 677 9. Elena Curtoni (ITA) 640 10. Ilka Stuhec (SLO) 602 11. Sara Hector (SWE) 586 12. Corinne Suter (SUI) 521 13. Paula Moltzan (USA) 490 14. Lena Dürr (GER) 475 Michelle Gisin (SUI) 475 16. Cornelia Hütter (AUT) 472 18. Mirjam Puchner (AUT) 462 23. Franziska Gritsch (AUT) 369 24. Nina Ortlieb (AUT) 336 25. Ramona Siebenhofer (AUT) 324

Abfahrt Frauen (9):

1. Sofia Goggia (ITA) 740 2. Ilka Stuhec (SLO) 551 3. Corinne Suter (SUI) 309 4. Elena Curtoni (ITA) 308 5. Mirjam Puchner (AUT) 273 6. Lara Gut-Behrami (SUI) 272 7. Kira Weidle (GER) 250 8. Kajsa Vickhoff Lie (NOR) 246 9. Nina Ortlieb (AUT) 229 10. Ragnhild Mowinckel (NOR) 226 11. Breezy Johnson (USA) 222 12. Mikaela Shiffrin (USA) 221 13. Joana Hählen (SUI) 220 14. Federica Brignone (ITA) 218 15. Jasmine Flury (SUI) 185 16. Cornelia Hütter (AUT) 165 22. Stephanie Venier (AUT) 113 23. Ramona Siebenhofer (AUT) 111 25. Christina Ager (AUT) 94 26. Tamara Tippler (AUT) 89 30. Ariane Rädler (AUT) 44 39. Nicole Schmidhofer (AUT) 15 43. Nadine Fest (AUT) 7 47. Franziska Gritsch (AUT) 3

Mannschaft Frauen (35/39):

1. Schweiz 4.484 2. Italien 3.884 3. Österreich 3.745 4. USA 3.070 5. Norwegen 1.821 6. Schweden 1.442 7. Deutschland 1.256 8. Frankreich 1.189 9. Slowenien 1.095 10. Slowakei 1.025

Nationencup (70/77):

1. Schweiz 10.117 2. Österreich 8.090 3. Norwegen 6.426 4. Italien 6.086 5. USA 4.145 6. Frankreich 3.506 7. Deutschland 2.866 8. Kanada 1.924 9. Slowenien 1.743 10. Schweden 1.611 11. Slowakei 1.054

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