Heute vor 66 Jahren: Als Toni Sailer zum Star wurde
Er war hierzulande der erste Popstar des Sports. In den 1950ern, einer Zeit, in der sich die neue Generation nach Helden sehnte, wurde sein Name in einem Atemzug mit James Dean oder Elvis Presley genannt. Am 3. Februar 1956 vollendete der damals 20-jährige Toni Sailer seine Goldsammlung bei den Olympischen Winterspielen in Cortina mit dem Triumph in der Abfahrt.
Schon zuvor hatte der Kitzbüheler im Riesenslalom und im Slalom die Konkurrenz mit heute undenkbaren Vorsprüngen düpiert. In der Abfahrt waren es dreieinhalb Sekunden. Dabei hätte es diesen historischen Tag um ein Haar nicht gegeben: Wenige Minuten vor dem Start riss ihm der Riemen der Skibindung, der Südtiroler Trainer Hansl Senger half aus und rettete Sailer Gold (damals gleichbedeutend mit dem WM-Titel).
Bei der WM 1958 kamen zu den vier Triumphen (die Kombi zählte 1956 aber nur für die WM) noch drei Goldene und eine Silberne dazu, mit dem sehr frühen Karriere-Ende 1959 verschwand Sailer aber nicht von der Bildfläche – ganz im Gegenteil, längst drehte er Filme. In seiner ersten Hauptrolle „Ein Stück vom Himmel“ tauschte er seine Skier noch mit Wasser-Brettl’n, in seiner zweiten im berühmteren Streifen „Der schwarze Biltz“ fand Sailer den Weg zurück zur Skipiste.
Sänger Toni
Mancher Schauspiel-Star hätte sich über dermaßen viele Filmangebote gefreut, den letzten von rund 20 Filmen dreht er 2003, als er Hansi Hinterseer, dessen Vater Ernst ein langjähriger Weggefährte Sailers war. Auch als Sänger war Sailer berühmt und beliebt, für 18 Schallplatten stand er im Tonstudio, er wurde vom Abfahrer zum Hitparadenstürmer („Am Fudschijama blüht kein Edelweiss“).
Schattenseiten seiner Karriere waren mehrfache Vergewaltigungsvorwürfe, die auch nach seinem Tod 2009 nicht verstummten.
Kommentare