Die Weltmeisterschaften sind geschlagen, die ÖSV-Sportler haben quer über alle Sparten 27 Medaillen gewinnen können. Der Winter dauert allerdings noch an, die Skispringer sind sogar noch am ersten April-Wochenende aktiv.
Was bringen die letzten Weltcupwochen? Was steht für die ÖSV-Athleten noch auf dem Spiel? Welche Trophäen sind in Griffweite?
Ski alpin
Dem österreichischen Ski-Team droht eine Weltcup-Saison ohne Kristallkugel. Lediglich Cornelia Hütter hat noch realistische Chancen auf den Gewinn einer Disziplinenwertung. Vor dem Weltcupfinale kommende Woche in Soldeu (Andorra) liegt die Steirerin im Super-G-Weltcup an dritter Stelle, der Rückstand auf die italienische Leaderin Elena Curtoni beträgt 25 Punkte.
Rechnerisch könnte auch Marco Schwarz noch eine der begehrten Kristallkugeln holen. Mit seinem Sieg zuletzt in Palisades Tahoe verringerte der Kärntner im Riesentorlauf-Weltcup den Rückstand auf Marco Odermatt auf 216 Punkte. Schwer vorstellbar, dass der Schweizer Superstar in den letzten drei Riesentorläufen den Vorsprung noch aus der Hand gibt.
Im Nationencup hat Österreich nach dem Sieg im vergangenen Winter diesmal ebenfalls das Nachsehen. Der Erzrivale Schweiz ist um fast 1.800 Punkte enteilt.
In der Saison 2019/’20 waren die ÖSV-Alpinen übrigens das letzte Mal bei der Vergabe der Kristallkugeln leer ausgegangen. Das war seinerzeit der erste Winter nach dem Rücktritt von Marcel Hirscher.
Skispringen
Es muss schon mit dem Skisprung-Teufel zugehen, dass Eva Pinkelnig beim Finale in Lahti (24. März) nicht als beste Skispringerin der Weltcupsaison ausgezeichnet wird. Die Vorarlbergerin nimmt einen komfortablen Punktepolster (280) mit in die letzten sechs Wettkämpfe.
Die Konstanz spricht für die 34-Jährige: In den 21 Weltcupbewerben in diesem Winter war Pinkelnig, die als dritte Österreicherin nach Daniela Iraschko-Stolz (2015) und Marita Kramer (2022) die große Kristallkugel gewinnen könnte, nur vier Mal nicht auf dem Podium.
Auch im Nationencup winkt den österreichischen Skispringern der Gesamtsieg. Die Frauen führen die Wertung mit 289 Punkten Vorsprung auf Deutschland an, die ÖSV-Herren liegen sogar mit knapp 700 Zählern voran.
Allerdings bestreiten die Männer in den kommenden Wochen auch noch elf Wettkämpfe.
Als das letzte Mal ein österreichischer Kombinierer im Gesamtweltcup gewann, war Johannes Lamparter noch nicht auf der Welt. Der 21-jährige Tiroler ist drauf und dran, es Felix Gottwald gleichzumachen, der in der Saison 2000/’01 die große Kristallkugel gewann.
Mit sieben Saisonsiegen, alle im Kalenderjahr 2023, ist Lamparter seinem härtesten Widersacher Jens Lurås Oftebro bereits um 121 Zähler enteilt. Normalerweise sollte der junge Tiroler die Führung in den letzten drei Einzelbewerben dieser Saison nicht mehr verspielen.
Snowboard
Verletzungen stoppten zwei heimische Alpinboarder auf dem Weg zum Gesamtweltcupsieg.
Alexander Payer führt zwar noch die Wertung an, der Kärntner musste die Saison aber vorzeitig beenden, nachdem er sich bei der Weltmeisterschaft in Bakuriani (Georgien) einen Kreuzbandriss zugezogen hatte.
Auch Daniela Ulbing steigt vorzeitig vom Brett. Die aktuelle Nummer zwei im Gesamtweltcup, die bei der WM noch Silber gewonnen hatte, hat sich an beiden Händen verletzt und verpasst daher die beiden abschließenden Rennen in Rogla und in Berchtesgaden. „So habe ich mir das Ende dieser Saison nicht vorgestellt“, sagt Ulbing.
Trotz der namhaften Ausfälle könnte noch eine Kristallkugel für die österreichische Snowboard-Mannschaft herausschauen: Andreas Prommegger liegt aktuell auf Rang drei und in Schlagdistanz, der 42-jährige Pongauer hat nur einen hauchdünnen Rückstand auf den Italiener Maurizio Bormolini.
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