ÖSV-Dreifachsieg bei turbulentem Super-G in Kvitfjell

ÖSV-Dreifachsieg bei turbulentem Super-G in Kvitfjell
Feierstimmung imm österreichischen Team: Nina Ortlieb, Stephanie Venier und Franziska Gritsch verdrängen Speed-Queen Goggia vom Podium.

Die ÖSV-Frauen haben im alpinen Ski-Weltcup einen sensationellen und unerwarteten Dreifach-Erfolg beim Super-G in Kvitfjell gefeiert. Alles hatte schon nach einem Sieg von Sophia Goggia ausgesehen. Doch nach heftigem Schneefall klärte sich in dem verrückten Super-G die Sicht - und die Österreicherinnen wussten die veränderten Bedingungen auszunutzen. Am Ende setzte sich am Sonntag Nina Ortlieb vor ihren Teamkolleginnen Stephanie Venier und Franziska Gritsch durch.

Zunächst Schnee und Wind, dann sich bessernde Bedingungen haben das Klassement gehörig durchgemischt. Ortlieb fuhr mit Startnummer 31, Venier mit 29 und Gritsch mit 26. Im Disziplinweltcup ist die Entscheidung vertagt.

Abfahrtsweltcup-Gewinnerin Sofia Goggia wurde mit der Nummer 16 auf der Brust Vierte - die Italienerin war die einzige Läuferin mit einer derart niedrigen Nummer im vorderen Feld.

Fünf Athletinnen haben noch die Chance auf die kleine Kristallkugel, darunter ist Cornelia Hütter, die am Freitag den Super-G gewonnen hatte und diesmal als 14. nur fünftbeste Österreicherin war. Die Kärntnerin Nadine Fest kam auf den elften Platz, Christina Ager auf Rang 17, Elisabeth Reisinger auf Rang 22 und Tamara Tippler auf Rang 28.

"Stein vom Herzen"

Für Ortlieb war es der zweite Weltcup-Sieg nach jenem beim Super-G in La Thuile im Februar 2020. Die 26-jährige Abfahrts-Vizeweltmeisterin aus Vorarlberg hatte wie auch Venier und Gritsch bei ihrer Fahrt eine bessere Sicht, weniger Wind und weniger Schneefall als die Top-Läuferinnen mit den vorderen Nummern.

"Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, weil der Super-G heuer einfach nicht gelaufen sind", sagte Ortlieb nach dem Rennen, die nach der WM in Frankreich mit ihrer Form gekämpft hatte. "Ich wusste, das war eine gute Fahrt, endlich eine Super-G-Fahrt, mit der ich zufrieden war, aber dass es die Führung bedeutet, hätte ich nicht geglaubt."

Glücklich

Für Venier war es das Comeback auf dem Podium nach Crans-Montana im Februar 2020, als sie in der Abfahrt auf den dritten Platz gefahren war. Gritsch hatte vor dem Sonntag im Super-G lediglich ein weiteres Top-30-Resultat zu Buche stehen, war sie doch am Freitag beim Sieg von Hütter Siebente gewesen. "Man muss sagen, die Sicht hat sich bei uns gebessert, aber das muss man eben auch nutzen", sagte Gritsch nach dem Rennen. Ortlieb stimmt zu: "Ich hab sicher bessere Bedingungen gehabt, als die anderen am Anfang. Es tut mir leid, dass es vielleicht nicht ganz fair war, aber ich hatte diese Saison auch nicht immer Glück."

Letztmals hatten die österreichischen Ski-Frauen am 25. Jänner 2009 bei einem Riesentorlauf in Cortina d'Ampezzo einen Dreifachsieg gefeiert: Kathrin Zettel gewann vor Michaela Kirchgasser und Elisabeth Görgl.

Beim Finale in Soldeu findet der letzte Super-G in dieser Saison statt. Weiterhin ganz vorne im Ranking steht die Italienerin Elena Curtoni, sie führt vor Lara Gut-Behrami, Hütter, Ragnhild Mowinckel und Federica Brignone. Aus diesem Quintett schaffte es in Kvitfjell keine in die Top zehn.

1. Nina Ortlieb (AUT)                    1:29,25
 2. Stephanie Venier (AUT)           1:29,37 +0,12
 3. Franziska Gritsch (AUT)          1:29,63 +0,38

 4. Sofia Goggia (ITA)                   1:29,94 +0,69
 5. Emma Aicher (GER)                1:30,00 +0,75
 6. Jasmine Flury (SUI)                 1:30,13 +0,88
 7. Mikaela Shiffrin (USA)             1:30,23 +0,98
 8. Wendy Holdener (SUI)             1:30,31 +1,06
 9. Kira Weidle (GER)                   1:30,32 +1,07
10. Stephanie Jenal (SUI)            1:30,33 +1,08
11. Nadine Fest (AUT)                 1:30,37 +1,12
12. Corinne Suter (SUI)               1:30,39 +1,14
    Elena Curtoni (ITA)                  1:30,39 +1,14
14. Cornelia Hütter (AUT)            1:30,42 +1,17
15. Ragnhild Mowinckel (NOR)    1:30,45 +1,20
16. Ilka Stuhec (SLO)                  1:30,52 +1,27
17. Christina Ager (AUT)             1:30,61 +1,36
18. Kajsa Vickhoff Lie (NOR)       1:30,62 +1,37
19. Breezy Johnson (USA)           1:30,74 +1,49
20. Lara Gut-Behrami (SUI)          1:30,75 +1,50
21. Federica Brignone (ITA)          1:30,79 +1,54
22. Elisabeth Reisinger (AUT)       1:30,86 +1,61
23. Camille Cerutti (FRA)             1:30,89 +1,64
24. Delia Durrer (SUI)                 1:30,90 +1,65
25. Joana Hählen (SUI)               1:30,91 +1,66
26. Nicol Delago (ITA)                1:30,92 +1,67
27. Roberta Melesi (ITA)             1:31,05 +1,80
28. Tamara Tippler (AUT)             1:31,18 +1,93
29. Katrin Hirtl-Stangassinger (GER) 1:31,21 +1,96
30. Maryna Gasienica-Daniel (POL)    1:31,26 +2,01
31. Nicole Schmidhofer (AUT)         1:31,36 +2,11
32. Ramona Siebenhofer (AUT)         1:31,96 +2,71

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