Frauen-Abfahrt in Lake Louise: Sofia Goggia siegt, Cornelia Hütter 3.

Nicht restlos zufrieden: Sofia Goggia nach ihrem vierten Lake-Louise-Sieg in Serie
Die Italienerin feierte den vierten Lake-Louise-Sieg in Serie, die Steirerin bestätigte ihre Form - und Nina Ortlieb überraschte.

Eigentlich ist es ganz einfach: mit einem positiven Gefühl an einen Weltcuport zurückkehren, aus dem Starthaus stoßen und dort weitermachen, wo 2021 eine bemerkenswerte Serie begonnen hat. Zumindest, wenn man Sofia Goggia heißt: Vor einem Jahr gewann die Italienerin alle drei Rennen in Lake Louise, und am Freitag hat sie die nächste Abfahrt im kanadischen Nationalpark abgehakt.

Dass die 30-Jährige dazwischen zwei schwere Stürze (Altenmarkt-Zauchensee, Cortina d’Ampezzo) erlitten hat, zwei Pausen einlegen musste und trotz angerissenen Kreuzbandes Olympia-Silber aus Peking mitbrachte, das zeigt ihre Klasse. „Die Reha nach der letzten Saison war sehr, sehr schwierig.“

Nach ihrem 18. Weltcupsieg, dem 13. in einer Abfahrt, war Goggia dennoch nicht restlos zufrieden: „Ich freue mich über das Ergebnis, aber nicht über meine Performance. Ich habe noch nicht mein bestes Gefühl auf dieser Piste gefunden.“

Frauen-Abfahrt in Lake Louise: Sofia Goggia siegt, Cornelia Hütter 3.

Bester Dinge: Cornelia Hütter

Ein Krimi ums Podest

Dafür, dass Goggias Puls und Blutdruck stiegen, sorgten bei minus 22 Grad eine Schweizerin und eine Steirerin: Olympiasiegerin Corinne Suter hatte um vier Hundertstelsekunden das Nachsehen, Cornelia Hütter fehlten deren sechs. „So wie es mich herumgeschlagen hat, war ich nur überfordert – es ist nur so mit mir dahingegangen, so sehr sind meine Skier gegangen“, sagte die 30-Jährige aus Kumberg.

Mirjam Puchner verpasste als Vierte mit 0,35 Sekunden Verspätung das Podest. „Es war ein brutal wilder Ritt“, sagte die Salzburgerin. „Sicher gehen einige Abschnitte noch besser, aber es ist ein guter Saisonstart.“

Außergewöhnliches zeigte Nina Ortlieb, die ihr erstes Rennen nach 23 Monaten als Sechste (+0,95) beendete. Am 20. Jänner 2021 war die heute 26-jährige Vorarlbergerin brutal gestürzt und hatte sich in Crans-Montana Kreuzband, Innenband, Außenmeniskus und Patellarsehne gerissen. Sieben Operationen später sah Ortlieb vor allem eine Bestätigung ihrer harten Arbeit: „Es ist sehr schön und emotional, wieder dabei zu sein.“

Eine Schrecksekunde erlebte Ramona Siebenhofer, die zuletzt gesundheitlich angeschlagen war, bei 125 km/h kurz die Kontrolle über ihre Skier verlor, aber artistisch einen Sturz vermeiden konnte und sich im Ziel zunächst einmal bekreuzigte. „Das war kurz vor knapp“, sagte die Steirerin, „ich bin froh, dass nix passiert ist.“ Das konnte auch die Oberösterreicherin Elisabeth Reisinger sagen, die im unteren Streckenteil einen wilden Sturz hinlegte, aber auf ihren Skiern ins Ziel fahren konnte.

1. Sofia Goggia (ITA) 1:47,81 2. Corinne Suter (SUI) 1:47,85 +0,04 3. Cornelia Hütter (AUT) 1:47,87 +0,06 4. Mirjam Puchner (AUT) 1:48,16 +0,35 5. Ilka Stuhec (SLO) 1:48,23 +0,42 6. Nina Ortlieb (AUT) 1:48,76 +0,95 7. Kira Weidle (GER) 1:48,78 +0,97 8. Elena Curtoni (ITA) 1:48,85 +1,04 9. Joana Hählen (SUI) 1:48,87 +1,06 10. Jasmine Flury (SUI) 1:48,99 +1,18 11. Romane Miradoli (FRA) 1:49,09 +1,28 12. Nicol Delago (ITA) 1:49,24 +1,43 13. Isabella Wright (USA) 1:49,29 +1,48 14. Juliana Suter (SUI) 1:49,43 +1,62 15. Ariane Rädler (AUT) 1:49,47 +1,66 16. Breezy Johnson (USA) 1:49,58 +1,77 . Christina Ager (AUT) 1:49,58 +1,77 18. Lara Gut-Behrami (SUI) 1:49,68 +1,87 19. Nicole Schmidhofer (AUT) 1:49,74 +1,93 20. Delia Durrer (SUI) 1:49,84 +2,03 21. Marta Bassino (ITA) 1:49,85 +2,04 22. Michelle Gisin (SUI) 1:50,01 +2,20 23. Laura Pirovano (ITA) 1:50,13 +2,32 24. Marie-Michèle Gagnon (CAN) 1:50,20 +2,39 25. Ragnhild Mowinckel (NOR) 1:50,28 +2,47 26. Laura Gauché (FRA) 1:50,32 +2,51 27. Nadia Delago (ITA) 1:50,37 +2,56 28. Ramona Siebenhofer (AUT) 1:50,46 +2,65 29. Priska Nufer (SUI) 1:50,66 +2,85 30. Kajsa Vickhoff Lie (NOR) 1:50,71 +2,90 32. Christine Scheyer (AUT) 1:50,91 +3,10

Ausgeschieden: Elisabeth Reisinger (AUT)

Weltcup, gesamt (5/39):

1. Mikaela Shiffrin (USA) 265 2. Wendy Holdener (SUI) 240 3. Petra Vlhova (SVK) 220 4. Anna Swenn-Larsson (SWE) 180 5. Sara Hector (SWE) 167 6. Lara Gut-Behrami (SUI) 113 7. Thea Louise Stjernesund (NOR) 104 8. Lena Dürr (GER) 103 9. Katharina Liensberger (AUT) 101 10. Sofia Goggia (ITA) 100 11. Ana Bucik (SLO) 96 12. Katharina Truppe (AUT) 95 . Leona Popovic (CRO) 95 14. Marta Bassino (ITA) 90 15. Corinne Suter (SUI) 80 17. Cornelia Hütter (AUT) 60 20. Mirjam Puchner (AUT) 50
Frauen-Abfahrt in Lake Louise: Sofia Goggia siegt, Cornelia Hütter 3.

Ein herrlicher Wintertag in Beaver Creek - nur für die Abfahrer nicht

Absage in Colorado

Kein Glück hatten hingegen die Männer mit ihrem Freitag-Rennen: Schneefall und Sturm machten die erste Abfahrt in Beaver Creek unmöglich. Ein neuer Anlauf soll im US-Bundesstaat Colorado nun am Samstag genommen werden (18 Uhr/ live ORF1), am Sonntag (18 Uhr) folgt noch ein Super-G, ehe es wieder zurück nach Europa geht.

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