"Fluch und Segen": Schlierenzauers steiler Aufstieg und tiefer Fall

VIERSCHANZENTOURNEE 2018 BISCHOFSHOFEN: TRAINING: SCHLIERENZAUER (AUT)
Der Tiroler Rekordskispringer beendete mit 31 seine turbulente Karriere. Dem rasanten Aufstieg als Teenager folgte am Ende seiner Laufbahn der tiefe Fall.

Müsste man heute den Zeitpunkt festlegen, von dem an es mit der Karriere des Höhenfliegers Gregor Schlierenzauer bergab ging, dann würde man unweigerlich beim 3. Februar 2013 landen. An diesem Sonntag gelang dem Stubaier auf der Flugschanze im tschechischen Harrachov das Kunststück, innerhalb weniger Stunden gleich zwei Weltcupspringen zu gewinnen. Es waren die Siege Nummer 47 und 48, damit hatte er endgültig die finnische Legende Matti Nykänen (46 Erfolge) überflügelt, der jahrzehntelang die Bestenliste angeführt hatte.

Gregor Schlierenzauer war der neue Rekordmann im Skispringen, der alleinige König der Lüfte. Mit gerade einmal 23 Jahren.

Große Leere

Der großen Ekstase folgte alsbald die noch größere Ernüchterung. "Damals war der Punkt, an dem ich mich gefragt habe: ,Was will ich jetzt eigentlich noch?’", gestand Schlierenzauer Jahre später. "Ich habe eh alles erreicht, ich bin der beste Skispringer der Welt. Das war ein Knackpunkt."

Damals spielte er, ausgebrannt nach intensiven Saisonen, in denen er beinahe jede Bestmarke geknackt und fast alle Trophäen eingeheimst hatte, mit dem Gedanken, dem Sport für zwölf Monate den Rücken zu kehren.

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