Wer gehört jetzt zum Kreis der Anwärter auf den Gesamtsieg und die Sonderprämie von knapp 100.000 Euro, die anlässlich des 70. Jahrestags der Tournee ausgelobt wurde? Eine KURIER-Rangliste:
Wer die Jubiläumstournee gewinnen möchte, der wird wohl den Japaner überflügeln müssen. Der 25-Jährige kann drei Siege und drei zweite Plätze vorweisen, und hätte er nicht wegen einer Corona-Infektion eine Zwangspause einlegen müssen, würde er auch schon im Weltcup voran liegen. Dass ihm die Tournee-Schanzen liegen, hat Kobayashi mit seinem Gesamtsieg 2018/’19 eindrucksvoll bewiesen. Damals gewann der Mann aus Hachimantai sogar alle vier Springen.
Der Lokalmatador aus Oberstdorf ist der Skispringer, der die lange deutsche Durststrecke beenden soll. Seit zwei Jahrzehnten (Sven Hannawald) wartet man im Co-Gastgeberland schon sehnsüchtig auf den Gesamtsieg bei der prestigeträchtigen Tournee. Zuzutrauen ist das dem Weltcupleader allemal, zumal er über eine entscheidende Qualität verfügt, auf die es bei der Tournee ankommt: Konstanz auf höchstem Niveau. Die entscheidende Frage wird sein, ob Geiger der großen Erwartungshaltung und dem immensen Druck auch tatsächlich gewachsen ist.
Aus dem Norweger wird man in dieser Saison noch nicht ganz schlau. Der Gesamtweltcupsieger hat schon einen Sieg zu Buche stehen, er fabrizierte aber auch schon veritable Abstürze und landete nur auf den Rängen 48 und 53. Bei einem Springer seiner Klasse reicht aber oft schon ein perfekter Sprung, um in den berühmten Flow zu kommen.
Im vergangenen Jahr war der Salzburger nach einer Corona-Erkrankung ohne Weltcuppunkt und ohne Selbstvertrauen zur Tournee gereist. Diesmal kommt der 28-Jährige als Saisonsieger (Klingenthal) nach Oberstdorf. „Ich kann frei drauf losspringen“, sagt der letzte österreichische Tourneesieger (2014/’15.). Richtungsweisend wird für Kraft das Neujahrsspringen. In den letzten Jahren hatte er in Garmisch mit den Rängen 31, 49, 13 und 28 stets Federn gelassen.
Auch wenn der Pole in dieser Saison erst einmal auf dem Stockerl gelandet ist: Den Routinier muss man immer auf der Rechnung haben. Denn wenn jemand weiß, worauf es bei der Tournee ankommt, dann ist es der 34-jährige Stilist, der bereits drei Mal den Klassiker für sich entscheiden konnte, zuletzt 2020/’21.
Der 25-Jährige macht Jagd auf den ersten slowenischen Gesamtsieg seit einem Vierteljahrhundert (Primoz Peterka). Über Lanisek erzählt man sich rund um den Schanzentisch schon seit Jahren Wunderdinge, in Ruka gelang ihm heuer endlich der erste Weltcuperfolg. Erstaunlicherweise verlieh ihm der Sieg keine Flügel, denn danach zeigte die Formkurve eher bergab.
Was für Lanisek gilt, das gilt auch für den 23-jährigen Pongauer. Schon lange erwarteten sich die ÖSV-Trainer den Durchbruch des hochveranlagten Salzburgers, der mit 19 schon im Weltcup auf dem Podest stand. In Wisla feierte Jan Hörl heuer seinen ersten Weltcupsieg, zudem ist er konstanter als früher. „Ich bin der Jäger und die Rolle fühlt sich gut an.“
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