Eisschnelllauf: Odor in Stavanger Weltcup-Zweiter im Massenstart

Doppelte Sensation in Stavanger: Der Deutsche Felix Rijhnen (li.) siegte vor Gabriel Odor
Herzog schaffte über 1.000 m als B-Gruppen-Zweite Aufstieg in A-Gruppe. In Heerenveen damit dreimal in Elite dabei.

Der Tiroler Gabriel Odor hat am Sonntag beim Weltcup-Auftakt im Eisschnelllauf in Stavanger im Massenstart Finalrang zwei belegt. Mehr als seine 47 Punkte sammelte nur der Deutsche Felix Rijhnen. Odor schreibt damit 54 Weltcup-Zähler an, nachdem er an den Vortagen über 1.500 und 5.000 m nur mäßig abgeschnitten hatten. Der 22-Jährige ist aber ein Massenstart-Spezialist, bei Olympia in Peking wurde er da Zehnter.

"Ich bin richtig stolz auf das Ergebnis, und die Freude ist groß", sagte Odor. Im Sommer verlegte er seinen Trainingssitz nach Übersee, trainiert als Kooperationsathlet mit dem kanadischen Verband und absolvierte seine Vorbereitung auf die Weltcupsaison in Nordamerika. "Dafür möchte ich mich beim Österreichischen Verband als auch beim Österreichischen Bundesheer bedanken, die meinen Weg unterstützen", erklärte er weiter.

Schon in der ersten von zwölf Runden attackierte Odor gemeinsam mit Rijhnen. Das Duo konnte sich vom Feld mit den großen Favoriten rund um Olympiasieger Bart Swings absetzen und teilte sich die Zwischensprints untereinander auf. Mit einem Vorsprung von 15 Sekunden ging das Ausreißerduo in die letzten beiden Runden, arbeitete aber bis auf die letzten 200 Meter immer zusammen.

"Dort habe ich dann einen taktischen Fehler gemacht. Ich habe den Sprint innen angezogen, außen wäre aber wohl besser gewesen. Ich war schon ziemlich blau, aber am Ende war es dann richtig knapp noch", gestand Odor, den gerade einmal eine Zehntelsekunde vom Weltcupsieg trennte. Zuletzt landete mit Bram Smallenbroek vor acht Jahren und 244 Tagen ein rot-weiß-roter Eisschnellläufer auf dem Podium bei den Männern, übrigens auch in der Disziplin Massenstart.

Aufwärtstrend bei Herzog

Vanessa Herzog stieg derweil über 1.000 m in die A-Gruppe auf. Das hatte sie schon am Vortag über 1.500 m geschafft. In 1:17,52 Min. wurde die 27-Jährige auf der längeren Sprintdistanz am Sonntag Zweite, 0,47 Sek. hinter der Niederländerin Isabel Grevelt. Den Rest des Feldes distanzierte Herzog um mehr als eine halbe Sekunde. "Das war kein gutes Rennen. Ich war schon etwas müde vom Wochenende, habe aber hart um jede Zehntel gekämpft, damit ich auch in Heerenveen über diese Disziplin wieder in der A-Gruppe mit dabei bin", schilderte die 27-Jährige. Später in der A-Gruppe waren nur acht Läuferinnen schneller als Österreichs Sportlerin des Jahres 2019. Am Freitag war sie über 500 m Vierte geworden.

Über den 1.000er musste die Tirolerin in der B-Gruppe antreten, da sie aus der vergangenen Saison keine ausreichend guten Weltcup-Ergebnisse vorzuweisen hat. So war es grundsätzlich auch über 500 m, allerdings erhielt sie wegen ihres vierten 500-m-Ranges bei den Olympischen Spielen für den Auftakt in Norwegen eine A-Wildcard. 2021/'22 hatte sich Herzog auf die Spiele konzentriert, zudem stand für sie der Weltcup wegen Rückenschmerzen im Hintergrund. Über 1.500 m hatte die Wahl-Kärntnerin zuletzt 2017 ein Weltcuprennen bestritten, diese Distanz zuletzt aber forciert.

Damit ist die Sprint-WM-Dritte vom März am nächsten Wochenende beim Weltcup in Heerenveen auf allen ihren drei Distanzen in der Gruppe A bei den Besten startberechtigt. Mit ihren 2:01,64 Min. auf dem 1.500er hatte sie übrigens zeitmäßig auch fünf der 20 Athletinnen der A-Gruppe hinter sich gelassen. Ihr Landsmann Ignaz Gschwentner wurde in der B-Gruppe über 1.000 m in 1:14,14 Min. 27. und Letzter.

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