Chance auf Slalom-Kristall: Neuland für Medaillenhamster Strolz
Der Saisonhöhepunkt ist Geschichte, ab Samstag hält der Alltag wieder Einzug im alpinen Skiweltcup. Wobei es nicht so ganz alltäglich ist, was die Herren erwartet: Erstmals seit der Ski-WM 2011 in Garmisch-Partenkirchen sind die Slalom-Spezialisten wieder am Gudiberg neben der Olympiaschanze engagiert, letztmals wurde dort 2010 um Weltcup-Punkte gefahren. Doch anders als vor zwölf Jahren wird Lokalmatador Felix Neureuther dann nicht als Sieger gefeiert werden, der Bayer hat bekanntlich seine Karriere längst beendet.
Bei den Olympischen Spielen in Peking beendete ein Franzose eine bemerkenswerte Serie: In den sechs Saisonbewerben zuvor hatte es sechs verschiedene Sieger gegeben, erst Clément Noël schaffte den zweiten Erfolg in der laufenden Saison. Der Olympiasieger aus dem Elsass fährt in großen Spuren, hat doch sein Landsmann Jean-Baptiste Grange im letzten Bewerb der WM 2011 gewonnen und den ersten seiner beiden Slalom-Titel gefeiert.
Enges Rennen
Es geht um viel in den letzten vier Slaloms des Winters, liegen doch gleich neun Herren innerhalb von nur 101 Punkten an der Spitze des Klassements. Hinter den Norwegern Lucas Braathen (257) und Sebastian Foss-Folevåg (220) wird Manuel Feller vor dem Slalom-Doppel in Bayern (Samstag 9.30/12.30 Uhr, Sonntag 9.10/12.30) mit Respektabstand als Dritter geführt (185). Nach Corona-Infektion und Ausfall bei Olympia ist der Tiroler auf Wiedergutmachung aus, nachdem er wie so viele Markenkollegen seine liebe Mühe mit dem chinesischen Schnee hatte.
Und dann ist da natürlich noch Johannes Strolz (11./145), der in den ersten sieben Wochen dieses Jahres mehr erreicht hat als in all den mühsamen Wintern davor. Der 29-jährige Aufsteiger der Saison kam nach seinem Sieg in Adelboden auf Platz fünf, in Schladming fiel der Vorarlberger zwar aus, revanchierte sich dann aber mit Olympia-Silber im Slalom sowie Gold in Kombination und Teambewerb. In dieser Hochform ist es Strolz auch zuzutrauen, in die Spuren von Reinfried Herbst zu steigen, der 2008 als letzter Österreicher einen Weltcup am Gudiberg gewonnen hat.
Langes Warten
Die Frauen sind an diesem Wochenende in der Schweiz, in Crans Montana sind zwei Abfahrten geplant (Samstag 10.30 Uhr, Sonntag 10 Uhr). Die Piste Mont Lachaux, einst gebaut für die WM 1987 und dann Schauplatz eines österreichischen Albtraumes (drei Mal Silber, einmal Bronze), hat es auch heuer in sich.
Nicht zuletzt für die Österreicherinnen, die zuletzt 2014 einen Erfolg durch Andrea Fischbacher feiern konnten. Mirjam Puchner, die Olympia-Silberne im Super-G, verlor in den Trainings jeweils um zwei Sekunden.
Nicht dabei ist Mikaela Shiffrin, die versucht, die olympische Enttäuschung zu verdauen, ihre slowakische Rivalin Petra Vlhova gibt sich hingegen sehr wohl die Bewerbe im Wallis. Und die italienische Überfliegerin Sofia Goggia könnte sich vorzeitig die Abfahrtskugel sichern.
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