Bauchfleck, Disqualifikation, Einfädler: Pechserie der ÖSV-Sportler
Der Sonntag war ein Großkampftag für die österreichischen Wintersportler. Während einige Athleten wie Snowboarder Andreas Prommegger (Sieg im Parallel-Slalom in Russland) oder Kunstbahnrodler Wolfgang Kindl (Sieg im Einsitzerrennen in Altenberg) große Erfolge einfahren konnten, lief es für einige ihrer österreichischen Kollegen überhaupt nicht nach Wunsch.
Manche erlebten sogar einen rabenschwarzen Tag.
Der Bauchfleck
Biathlet Patrick Jakob hatte beim Heimweltcup in Hochfilzen eine ehrenvolle Aufgabe: Erstmals durfte der 25-Jährige im Weltcup in der österreichischen Staffel mitwirken. Der Lokalmatador aus dem Pillerseetal wird wohl nicht ganz unglücklich darüber gewesen, dass keine Zuschauer zugelassen waren.
Sonst wären Tausende Fans auf der Haupttribüne Augenzeuge seines Missgeschicks geworden.Patrick Jakob war in der Staffel als Schlussläufer vorgesehen, aber kaum wurde er von Felix Leitner ins Rennen geschickt, da stolperte der Debütant im Innenbereich des Stadions auch schon über seine Beine und legte in der Loipe einen veritablen Bauchfleck hin.
Ein Ausrutscher unterlief allerdings auch seinem erfahrenen Kollegen Simon Eder. Der Routinier, seines Zeichens der Meisterschütze unter den Biathleten, ließ im Stehend-Anschlag die gewohnte Treffsicherheit vermissen und schaffte es mit acht Versuchen nicht, die fünf Scheiben zu treffen. Eder musste in die Strafrunde und für Österreichs Staffel reichte es nur zu Rang 16.
Die Windlotterie
Der berüchtigte Maloja-Wind machte am Sonntag den Läuferinnen beim Super-G von St.Moritz ordentlich zu schaffen. Die Böen waren so stark, dass der Start nach unten verlegt werden musste. Als das Rennen dann mit Verspätung gestartet werden konnte, endete es für die ersten beiden Österreicherinnen neben der Piste.
Tamara Tippler (Startnummer 3) und Christine Scheyer (Startnummer 4) fuhren an Toren vorbei und kamen nicht ins Ziel. Für Tippler war der Ausfall einer von der Sorte "Vom Winde verweht", wie die Steirerin im ORF-Interview festhielt. Sie habe bei ihrer Fahrt dermaßen viel Rückenwind erwischt, dass sie schlicht zu schnell war, um das Tor zu erreichen.
Verstoß gegen die Kleidervorschrift
Für die Nordische Kombiniererin Lisa Hirner hat sich die Reise nach Otepää nicht bezahlt gemacht. Der zweite Weltcup in diesem Winter in Estland stand schon von Beginn an unter keinem guten Stern: Erst verhinderten die widrigen Bedingungen das Training, dann musste sich die Dritte vom Weltcup-Auftakt in Lillehammer im ersten Wettkampf mit Rang 14 begnügen.
Am Sonntag folgte dann der nächste Tiefschlag für die junge Steirerin. Lisa Hirner wurde nicht zum Skisprung-Bewerb zugelassen. Die strengen Materialkontrolleure der FIS beanstandeten ihren Sprunganzug und nahmen die 18-Jährige wegen eines Verstoßes gegen die Kleidervorschriften aus dem Bewerb.
Die Kollision
ÖSV-Kombinierer Martin Fritz war am Samstag im ersten Bewerb in Otepää als Achter der beste Österreicher gewesen, und auch am zweiten Tag schien für ihn eine Spitzenplatzierung in Reichweite. Der Steirer gehörte einer mehrköpfigen Gruppe an, die um die Podestränge hinter dem norwegischen Seriensieger Jarl Magnus Riiber kämpften.
In der letzten Abfahrt kam sich Martin Fritz im Eifer des Gefechts mit dem Deutschen Vinzenz Geiger ins Gehege. Beide landeten bei dieser Kollision auf dem Hosenboden und musste ihre Chancen im Schneeboden begraben. Fritz kam nach dem Sturz schließlich als Zwölfter ins Ziel.
Der Fehlstart
Es besteht kein Zweifel, dass Michael Matt zu den besten Slalomläufern der Welt zählt. Wenn er denn alle Siebensachen beisammen hat und über das nötige Selbstvertrauen verfügt. Nicht umsonst hat der Flirscher bereits einen Weltcupsieg gefeiert und bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen bereits Medaillen gewonnen.
In den vergangenen beiden Saisonen hat Matt aber zusehends abgebaut und er tut sich auch schwer, wieder zurück in die Erfolgsspur zu finden. Im ersten Saison-Slalom in Val d'Isere schaffte es der 28-Jährige als 32. nicht einmal in den zweiten Durchgang. Vielen seiner Kollegen erging es nicht viel besser: Johannes Strolz, Dominik Raschner und Joshua Sturm schieden im ersten Durchgang aus. Manuel Feller ereilte dieses Schicksal auf dem Weg zu einer Top-Platzierung im zweiten Durchgang, als er einfädelte.
Falls es für den Tiroler ein Trost ist: Anderen erging es nicht viel besser. Der Schweizer Tanguy Nef fädelte im zweiten Durchgang beim ersten Tor ein, der Südtiroler Alex Vinatzer hatte die Bestzeit vor Augen und scheiterte am letzten Tor....
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