3:5-Niederlage gegen Norwegen: Erster WM-Dämpfer für Österreich

3:5-Niederlage gegen Norwegen: Erster WM-Dämpfer für Österreich
Für Österreichs Eishockey-Team steigt wieder der Druck im Kampf gegen den Abstieg und rückt das Duell mit Großbritannien in den Fokus.

Österreich musste bei der Eishockey-WM in Finnland den ersten echten Dämpfer hinnehmen:  Nachdem der Aufsteiger gegen USA und Tschechien drei Punkte  geholt hatte, wurde das Spiel gegen Norwegen verdient mit 3:5 verloren. Die Träume von einem Viertelfinale weichen somit der Realität: Kampf um den Klassenerhalt.

Die Norweger wussten, dass es für sie bei einer Niederlage gegen Österreich in den Abstiegskampf gegangen wäre, weil sie nur noch gegen Tschechien, Schweden und die USA spielen. 

Österreich agierte ungewohnt fehleranfällig und wohl auch müde. „Als einziges Team haben wir vier Partien in fünf Tagen gehabt. Es haben uns zehn bis 15 Prozent an Spritzigkeit gefehlt“, sagte Teamchef Bader, der nach der Niederlage genauso gelassen wirkte, wie er nach dem Sieg gegen Tschechien gewesen war. Nüchtern analysierte er: „Wir haben es Norwegen von Anfang an mit einfachen Scheibenverlusten zu einfach gemacht.“ 

Frühe Führung

Dabei ging Österreich früh in Führung. Heinrich  wurde an der blauen Linie freigespielt, sein Schuss landete im Netz (7.).  Doch Österreich patzte umgehend: Raffl spielte im Angriffsdrittel blind einen Pass in die Mitte,  Heinrich war aber nach einem Check noch nicht in Position. Der Norweger Rosseli Olsen stürmte alleine auf Kickert zu und egalisierte 45 Sekunden danach.

Es entwickelte sich ein Spiel, das für Österreich schwieriger verlief als jenes gegen Tschechien. Die Norweger teilten körperlich aus,  Österreich hatte zwar mehr Zeit zum Spielen, wusste damit aber nicht viel anzufangen.  Gleich nach der Pause traf Martinsen zum 2:1 (21.).

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Waghalsige Pässe

Nach Haudums Treffer zum 2:2 (27.) machte Norwegen richtig Druck, Österreichs Routiniers konnten das Spiel  nicht beruhigen.  Im Gegenteil: Mit waghalsigen Querpässen vor das eigene Tor brachten sie sich gegenseitig in Bedrängnis

Pech hatte Kickert beim 2:3 durch Røymark, weil der Puck zwei Mal abgefälscht wurde. Wimmer musste wegen eines Checks gegen den Kopf unter die Dusche. Österreich  bekam eine fünfminütige  Unterzahl aufgebrummt. Nicht nur das: Schneider marschierte nach einem unnötigen Foul auch auf die Strafbank, im Powerplay erzielte Rosseli Olsen ins kurze Eck das 4:2 für Norwegen. „Auch ich muss besser spielen. Das vierte Tor darf nicht passieren“, gab Kickert zu. 

Als Schneider mit dem dritten Powerplay-Tor in diesem Spiel auf 3:4 (57.) stellte, wurde es noch einmal spannend.  Doch Rønnild traf ins leere Tor zum 3:5. „Ich fürchte, dass wir nach dem Sieg gegen Tschechien im Kopf gehabt haben, dass es einfacher wird, als es wirklich geworden ist. Wir waren nicht smart genug“, gab Kickert zu.

Kilian Zündel meinte gar: "Was da heute passierte, ist unzufriedenstellend, es wäre ein wichtiges Spiel zum Gewinnen gewesen. Wir haben viel, an dem wir arbeiten müssen, waren einfach nicht diszipliniert genug. Müde Beine waren kein Thema und sind auch keine Ausrede."

Für Österreich geht es nach einem spielfreien Tag am Freitag gegen Lettland weiter.  Nach der Norwegen-Niederlage steigt der Druck im Kampf gegen den Abstieg und rückt das Duell mit Großbritannien am kommenden Montag wieder stärker in den Fokus.

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