Robert Weber, 38, wurde von einer internationalen Jury ins All-Star-Team gewählt. Der älteste Spieler des während der EM so populär gewordenem Handball-Team Österreichs ist Vorarlberger.
Joel Schwärzler, 18, führt die Junioren-Weltrangliste an – Österreichs jüngster Tennishoffnungsträger ist Vorarlberger.
Victoria Olivier,19, gewann bei der Junioren-WM die Abfahrt. Sie ist Vorarlbergerin.
Wie der in Johannesburg geborene Schwärzler hat Olivier (dank ihres nach Österreich übersiedelten Vaters) besondere Beziehungen zu Südafrika. Der Hinweis, wonach sie im Bregenzerwald aufwuchs, reißt g’lernte Sportfreunde indes nicht vom Sitz. Gilt’s doch als „normal“, dass Skitalente aus dem Ländle aufzeigen. So wie es selbstverständlich ist, nein war, dass Wien Teamsportarten dominiert(e). Zu Ernst Happels Fußballer-Zeiten wurden in der Nationalelf maximal ein, zwei Nicht-Wiener akzeptiert. Heute verkommt die Hauptstadt zur Sportprovinz.
Wiener trumpfen aber auf, sobald sie Wien den Rücken kehren. Wofür es x Beispiele gibt. Angefangen von David Alaba, Golfprofi Sepp Straka oder Basketballer Jakob Pöltl (mit 2.13-m-Körpermaß und 80 Millionen-Fünfjahresvertrag in Toronto der größte Verdiener) bis zu Hockeyspielerin Fiona Felber am untersten Ende der Gagenskala. Als Kapitänin und Torschützin verhalf die ORF-Sportreportertochter soeben Mannheim zum Gewinn der deutschen Meisterschaft.
Landhockey zählt zu den wenigen Sportarten, in denen Wien noch nationale Spitze ist. So wie das im Handball neben den Fivers Rivale Westwien war, ehe sich der schwarze Verein vom roten Wien so sehr im Stich gelassen fühlte, dass er das Meisterteam auflöste. Auch Publikumsliebling Constantin Möstl ging und wurde gar noch besser. Bei Hard. In Vorarlberg.
Ob Eishockey, Basket- oder Volleyball – nirgends haben Wiener Vereine Titelchancen. Eine Rolle, die Austria und Rapid längst gewohnt sind. Schon vor dem Liga-Frühjahrsstart ist das Warten auf den ersten Meistertitel seit 2008 (Rapid) und 2013 (Austria) um ein weiteres Jahr prolongiert. Mit dem Cup-Out in Graz platzte auch Austrias Hoffnung auf den ersten Pokalsieg seit 15 Jahren. Dazu drohen wegen sinnloser Nebelgranaten der „Fans“ hohe Geldstrafen. Was in Anbetracht der violetten Finanz-Misere zusätzlich schmerzt.
Immer noch betragen Austrias Schulden über 60 Millionen. Und immer noch ist – eine Parallele zum Signa-Desaster – unerklärlich, wieso’s der Aufsichtsrat, dem ranghöchste Politiker aller Couleurs angehörten, so weit kommen ließ. Oder hatten honorige Herren bei ihren Treffs statt genau kontrolliert nur fein diniert?
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