Eliasch soll abgesetzt werden. Weil er eine Zentralvermarktung anstrebt. Weil er nationale Veranstaltungsweltmeister entmachten, eingespielte Teams von Kitz, Schladming, Adelboden, Wengen zu Befehlsempfängern degradieren und den Großteil des Gewinns aus Vermarktungs- und TV-Rechten aufs pralle FIS-Konto fließen lassen will. Zudem zwingt er den Weltcupzirkus zum zweiten Mal zu einer kostenintensiven US-Tournee. Was auch aus Umweltschutzsicht keine gute Idee ist. Boshaft ließe sich hinzufügen, dass einander FIFA-Präsident Gianni Infantino und der FIS-Präsident nicht nur optisch ähneln. Beide gleichen der personifizierten Eitelkeit. Wobei Eliasch, 60, der bessere Skifahrer ist.
Vor zehn Jahren wollte Eliasch allen Ernstes als Vorläufer auf der Streif imponieren. Was Weltcupdirektor Günter Hujara dem Boss des Head-Sportkonzerns (den hatte Eliasch dem Staate Österreich 1995 um nur 10 Millionen Schilling abgekauft) untersagte. Bei Hujaras Südtiroler Nachfolger Markus Waldner blitzte Eliasch mit einem ähnlichen Wunsch ab.
Konträr zur Anti-Eliasch-Stimmung in den Verbänden schwärmen aktuelle wie ehemalige Stars vom Head-Hauptaktionär. Ob Lindsey Vonn, Aksel Lund Svindal, Didier Cuche, Matthias Mayer, Beat Feuz, Johan Clarey, Vincent Kriechmayr oder Hubertus Hohenlohe und Armin Assinger – aus ihren Mündern hört man über Eliasch nie Negatives. Was sowohl an dessen Großzügigkeit gegenüber Promis als auch an den Erfolgen auf seinen Produkten liegen mag. Head führt den alpinen Marken-Weltcup an.
Auch Hermann Maier war im Karriere-Finish Head-Skier gefahren, ist aber als Rennpensionist und Tourenskifan wieder Atomic-Markenkollege von Aleksander Aamodt Kilde. Auf der Streif prolongierte Kilde das norwegische Winter-Märchen. Seine Landsleute Henrik Kristoffersen, Lucas Braathen dominieren Torläufe, Halvor Egner Granerud gewann die Vierschanzentournee. Bei deren Siegerinterviews ersparen sich TV-Reporter einen Dolmetsch.
Auf Deutsch gesagt: Alte Geldsäcke können sich bei jungen Sportlern was abhören.
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