Trotz Corona-Misere: ÖHB-Frauen kämpften gegen Brasilien wacker

Trotz Corona-Misere: ÖHB-Frauen kämpften gegen Brasilien wacker
Die durch etliche positive Corona-Fälle stark ersatzgeschwächte Truppe lieferte Brasilien starke Gegenwehr, verlor am Ende aber dennoch.

Der Start war alles andere als erfreulich: In Führung gingen die Brasilianerinnen nach nur eineinhalb Minuten und legten nach nur einer halben Minute nach. Die Österreicherinnen kamen durch Tore von Ines Ivancok und Patricia Kovacs ins Spiel, doch bei den Brasilianerinnen ging es Schlag auf Schlag. So gut wie jeder Ballverlust der Österreicherinnen wurde mit einem gefährlichen Gegenstoß bestraft. Und so lag man in der ersten Halbzeit zeitweise mit sieben Toren zurück.

„Zu billig!“, ärgerte sich Coach Helfried Müller schon beim ersten Time-out nach sieben Minuten. Die Österreicherinnen trauten sich dann mehr und bekamen mehr Chancen, doch Weltklasse-Torhüterin Barbara Ahrenhart machte die meisten zunichte – und traf gleich selbst mehrmals ins leere Tor beim österreichischen Spiel mit sieben Feldspielerinnen. Als die Deckung endlich besser funktionierte, starteten die Österreicherinnen gegen Ende der ersten Hälfte eine Aufholjagd – und glichen kurz vor der Pause auf 15:15 aus. Zum Start der zweiten Hälfte gingen sie mehrmals in Führung, bevor ihnen Kraft und Ideen ausgingen.

Positiv bleiben

Ersatzcoach Müller sprach den Spielerinnen dennoch ein Kompliment aus. „Sie haben nie aufgegeben“, freute er sich über die positive Spielmoral. Diese ließ sich das Team auch durch die vielen positiven Corona-Tests nicht nehmen. Sieben Spielerinnen befanden sich während der Partie gegen Brasilien in Quarantäne, zwölf standen zur Verfügung.

Die positive Seite an den positiven Tests: Viele Junge hatten bei den WM-Spielen die Chance, sich auf großer Bühne zu beweisen. Und das taten sie auch. Etwa Nora Leitner, die bei ihrem Debüt gegen Spanien  vier von fünf Würfen verwerten konnte. Auch gestern schrieb die 19-jährige Kristina „Kiki“ Dramac  als WM-Torschützin an.

Der reduzierte Kader birgt – neben dem Ausfall wichtiger Schlüsselspielerinnen – nach mittlerweile vier  intensiven  Spielen auch die Gefahr der Überlastung. Vor dem Brasilien-Spiel erholten sich die Handballerinnen aus Österreich am Strand, um ein bisschen „Kraft zu tanken“, so Ersatztrainer Müller. „Man muss ihnen auch eine Pause gönnen.“

Demnächst könnte es Entlastung geben, wenn sich die ersten Spielerinnen wieder freitesten können, bevor es am Freitag gegen Japan und am Sonntag gegen Kroatien weitergeht.

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