Mit 14 Jahren bei der Tischtennis-EM: Der steile Aufstieg von Nina Skerbinz

Nina Skerbinz
Nina Skerbinz (14) überraschte in Linz mit dem Einzug in den Hauptbewerb. Ihr Weg zum professionellen Tischtennis begann für die passionierte Fußballerin im Corona-Lockdown.

Am Montag sitzt Nina Skerbinz wieder in der Schule und wird einiges zu erzählen haben. Die 14-Jährige aus Markgrafneusiedl kann als eine der Sensationen der EM in Linz bezeichnet werden. Mit drei Siegen in der Qualifikation schaffte es das Riesentalent in den Hauptbewerb, wo Skerbinz erst gegen die Rumänin Elizabeta Samara, Europameisterin 2015, verlor. „Sie war in den entscheidenden Situationen routinierter. Ich hätte mir nie gedacht, dass ich so weit komme“, sagte Skerbinz zufrieden.

Dass sie in ihrem Alter auf höchster europäischer Ebene spielt, hat auch mit Corona und den Lockdowns zu tun, wie ihr Vater Rainer Skerbinz erzählt. „Sie hat auch Fußball gespielt und war schon in der Landesauswahl. Doch dann war alles gesperrt.“ Also renovierte die Familie den Tischtennisraum. „Von der WM in Ungarn haben wir den Boden gekauft, einen neuen Tisch besorgt, die Wände dunkel gemalt. Wir haben jeden Tag trainiert“, erinnert sich der ehemalige Landesligaspieler. Ninas Mutter war Fußballerin.

Der Fußball bekam den Laufpass. Im Tischtennis war Nina wenig später im U-15-Nationalteam. Jetzt ist die 14-Jährige Staatsmeisterin in den Klassen U-15, U-17 und U-19. Bei internationalen Turnieren mit asiatischer Beteiligung ist sie oft die einzige Europäerin am Stockerl. Seit vier Jahren spielt sie für Tulln in der Bundesliga. Und sie investiert 20 Wochenstunden ins Training.

Der Mixed-Traum

Großen Druck mache sie sich bei einem solchen Turnier nicht, meint der Papa: „Nina ist sehr gelassen.“ Aber auch enorm ehrgeizig. „Wenn man sie fragt, dann will sie schon 2028 bei Olympia antreten.“ Ein Traum der Familie wäre es, wenn Nina dann mit ihrem um ein Jahr jüngeren Bruder Patrick im Mixed-Doppel Schlagzeilen schreiben würde.

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