Bitte zu Tisch mit den Olympia-Stars: Erster Erfolg bei der EM in Linz

Medaille: Sofia Polcanoca und Robert Gardos
In Linz gastieren die besten Spieler des Kontinents. Auch die Jungstars, die in Paris groß aufzeigten, die aber nicht jeder kennt. Österreich hat die erste Medaille schon fixiert

Draußen vor der Tür zur Tips-Arena steht ein lebensgroßer Papp-Werbeständer mit dem Abbild von Felix Lebrun, einem der großen Stars dieser Europameisterschaft in Linz. Wenige Meter weiter drinnen versucht sich der 18-jährige Olympiadritte zwischen zwei Tribünen aufzuwärmen und dabei ein paar Blicke auf Österreichs Doppel Robert Gardos und Daniel Habesohn zu werfen. Doch da kommt schon der Ordner und stampert das Aushängeschild aus Frankreich davon.

Wie sollte denn der Herr auch wissen, dass vor wenigen Wochen tausende Franzosen den Jungstar frenetisch gefeiert haben, als dieser bei Olympia in Paris sensationell Bronze holte? Felix Lebrun, sein Bruder Alexis und der Schwede Truls Möregardh sind seit den Olympischen Spielen die wohl bekanntesten europäischen Tischtennisspieler. Und auch jene, die nach den Partien in Linz gerne Autogrammwünsche erfüllen.

Felix und Alexis Lebrun sind die Stars auf Frankreich

Felix und Alexis Lebrun sind die Stars auf Frankreich

Live bis nach China

Die Europameisterschaft ist nach Olympia nicht nur für die Schweden und Franzosen ein sehr wichtiges Turnier. Das chinesische Fernsehen übernimmt das Live-Signal aus der Arena. Insgesamt sind 80 Journalisten akkreditiert. Die französische Sportbibel L’Equipe berichtet in Wort sowie Bild und sendet auf dem eigenen TV-Sender aus Linz.

700 Personen, bestehend aus Athleten, Betreuer, Ballkinder und Referees gehören zum sportlichen Team. Für die Transporte sorgen zwei große Busse und acht Kleinbusse, die die Athleten aus den fünf Partnerhotels in die Arena bringen. Dort haben sie eine Players Lounge und 16 Tische zum Einspielen.

Bitte zu Tisch mit den Olympia-Stars: Erster Erfolg bei der EM in Linz

Rutschige Bälle

Das ist auch dringen nötig, wie Daniel Habesohn nach dem Auftaktsieg im Doppel mit Robert Gardos sagt: „Auf die Bedingungen muss man sich einstellen. Die Bälle sind recht hart uns sie rutsche auf dem Tisch ein wenig. Dadurch wird der Ball nach dem Absprung schnell. Man muss am Ball arbeiten, sonst rutscht er einem ins Netz.“ Gegen Putuntica/Levajac lagen Habesohn/Gardos im Entscheidungssatz 0:6 zurück. „Wir wussten, dass wir simpler spielen müssen“, sagte Habesohn. Plötzlich stand es 8:6 und letztlich 3:2 in Sätzen.

Erste Medaille

Im Mixed-Doppel stand am Donnerstag auch schon die erste Medaille für Österreich fest. Sofia Polcanova und Robert Gardos gewannen ihr Viertelfinale gegen die Polen Maciej Kubik/Katarzyna Wegrzyn 3:2 und treffen im Semifinale am Freitag auf die Deutschen Annett Kaufmann/Patrick Franziska. Rang drei wird nicht ausgespielt, weshalb die MEdaille schon fix ist. „Ich war im ersten Spiel richtig nervös“, sagte Polcanova, die in Linz zwei EM-Titel verteidigen will.

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