Verschärfung
Wie es die 23-Jährige schafft, den Krieg auszublenden, beantwortete sie schon vor ihrem ersten Linz-Einsatz. „Wenn du von zu Hause weg bist, ist es etwas leichter, weil du es nicht so fühlst. Manchmal kannst du es auf dem Platz verdrängen.“ Doch seit Beginn des Jahres habe sich alles etwas verschärft.
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Zum verweigerten Handshake sagt sie: „Ich kann euch alle in die Ukraine einladen, dort könnt ihr das alles fühlen und ihr versteht, warum wir nicht die Hände schütteln“, sagte die aus Odessa stammende Jastremska. Donnerstagabend stellt sich die Frage nicht, ihre Gegnerin war mit Donna Vekic eine Kroatin und übermächtig - 1:6, 1:6.
Tatsache ist, dass sie wie auch Landsfrau Elina Switolina dem gebeutelten Land mit Erfolgen Hoffnung schenken.
„Ihre Entscheidung“
Vor allem Australian-Open-Siegerin Aryna Sabalenka musste zuletzt weniger Hände schütteln. Ihr Heimatland Belarus unterstützt die Russen. Deshalb verweigerte ihr in Melbourne zuletzt unter anderem auch die Ukrainerin Lesja Zurenko den Handshake. Und das nicht, weil ihr ihre Sabaenka kein Game ließ. Diese betont nur immer wieder: „Es gibt Leute, die mich nicht mögen, nur weil ich in Belarus geboren bin. Das ist ihre Entscheidung. Ich kann das nicht kontrollieren.“ Sie könne sich nur immer in Erinnerung rufen, dass sie persönlich „der Ukraine keinen Schaden zugefügt habe“.
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Auch, wenn die 25-Jährige in Florida lebt, ist sie in der Heimat ein Idol. Staatschef Alexander Lukaschenko nimmt in vielen Reden Bezug auf sie. Dass sie der Stolz des Landes sei. Sabalenka weiß, dass derlei Aussagen „nicht hilfreich“ seien für ihr Ansehen im Kollegenkreis.
Thema Olympia
Vielleicht wird diese traurige Realität auch beim Olympischen Tennis-Turnier in Paris ein Thema, noch ist offen, ob russische und belarussische Athleten an den Start gehen dürfen. Die Tennis-Profis selbst dürfen abseits von Olympia bei allen Turnieren unter neutraler Flagge aufschlagen, nur Wimbledon machte 2022 eine Ausnahme.
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