Tennis-Ass Thiem unterliegt Tsitsipas erst im Tiebreak von Madrid

Fortschritte auf dem Weg zurück: Dominic Thiem am Samstag
Der Niederösterreicher verlangte der griechischen Nummer fünf der Welt alles ab – verlor aber in einem Krimi.

Man braucht nicht alte Videos zu bemühen, um zu sehen, was Dominic Thiem kann. In Madrid war zu sehen, wer er einmal war und wer er wieder ist. Dominic Thiem verlangte dem Ranglisten-Fünften Stefanos Tsitsipas alles ab, sah, dass er wieder an der Spitze kratzt, musste sich aber Stefanos Tsitsipas nach berauschendem Spiel 6:3, 1:6 und 6:7 geschlagen geben.

Angetrieben und vorbereitet von seinem neuen Trainer Ben Ebrahimzeh fand Thiem endgültig zurück zu alten Stärken. Wo, wenn nicht in Madrid, wo Thiem 2017 seinen ersten Einzug in ein Masters-1.000-Turnier geschafft hatte? Am Ende fehlte nur die letzte Konsequenz, die Österreichs Nummer eins auszeichnete, nicht die Technik. Der 29-Jährige bewies, dass er näher an die Spitze rückt.

Comeback

Die Partie gegen Tsitsipas war Thiems viertes Kräftemessen mit einem Top-Ten-Spieler in diesem Jahr. Sowohl gegen den Russen Andrej Rublew (Australian Open) als auch gegen den Dänen Holger Rune (Monte Carlo) und US-Mann Taylor Fritz (München) war Thiem ohne Satzgewinn geblieben. Der bisher höchstplatzierte Spieler, den Thiem in diesem Jahr in die Knie zwang, war Ben Shelton, geschehen in Estoril. Doch der US-Mann ist zwar talentiert, spielte da aber gerade sein allerstes Turnier auf Sand überhaupt und machte keine glückliche Figur.

Um den bisher letzten Sieg gegen einen Top-Ten-Mann zu finden, muss man auf der ATP-Homepage schon ein bisserl länger suchen: Im November 2020 schlug Österreichs Ass im Semifinale der ATP Finals Novak Djokovic, auch damals die Nummer eins, mit 7:5, 6:7 und 7:6. Im Herbst hatte Thiem Pech, als er im Viertelfinale von Antwerpen Hubert Hurkacz in drei Sätzen besiegte – der Pole war kurz zuvor aus den Top Ten geflogen.

Er wird wiederkommen. Schließlich weiß Dominic Thiem selbst, wie es sich anfühlt, im erlesenen Kreis der besten Zehn zu stehen. Denn diesen verließ er zwischen Juni 2016 und Oktober 2021 kein einziges Mal. Und am Samstagabend hat er in Madrid einen ersten Schritt zurück getan.

Thiem wird den nächsten in Rom zeigen.

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