Wie im Vorjahr: Thiem verliert ATP-Finals-Endspiel

Wie im Vorjahr: Thiem verliert ATP-Finals-Endspiel
Der Österreicher gewinnt den ersten Satz, doch dann wendet der Russe das Blatt und feiert den größten Erfolg seiner Karriere.

Irgendwie hätte ein anderer Schlusspunkt gepasst. Das Ende eines Jahres, das für Dominic Thiem ein wahres Märchen war. Nach seinem US-Open-Triumph verpasste Thiem aber die Krönung zum inoffiziellen Weltmeister.

Der 27-Jährige unterlag beim ATP-Finale in London im Endspiel dem Russen Daniil Medwedew 6:4, 6:7 und 4:6. Für den 24-Jährigen ist es der größte Titel seiner Karriere. 

Thiem wehrte bei seinem ersten Service-Spiel zwei Breakbälle ab, holte sich dafür das Break zum 3:2, weil Medwedew einen Doppelfehler servierte. Das reichte nach 49 Minuten für den Satzgewinn in einer sehr intensiven Partie, auch, wenn er den Satzball mit einem Netzroller verwertete.  

Bemerkenswert war die Reaktion des Mannes aus Moskau: Statt über sein Schicksal zu hadern, warf er seinem Gegner einen Blick zu und lächelte dabei. Auch Netz-Nutznießer Thiem musste schmunzeln. 

Thiem stellte sich auch auf den 24-Jährigen gut ein, der die Bälle viel flacher spielt als sein Semifinalgegner Novak  Djokovic oder Rafael Nadal. Thiem schlug auch im zweiten Satz gut und vor allem sehr variabel auf. Einen der ganz wenig dummen Fehler machte Thiem bei 3:3 bei einem Breakball, als er einen Passierball ins Aus beförderte.

Zwei Minuten später quittierte er dies mit lauten Rufen. Der Lichtenwörther geriet etwas außer Tritt, Medwedew spielte ein ausgezeichnetes Tie-Break - 7:2.   

Der Weltranglisten-Vierte war in der Folge noch aktiver und wurde belohnt: Medwedew schaffte bei 2:2 sein erstes Break. Humorlos servierte sich Medwedew zum Sieg. 

Und was machte der Sieger anschließend? Medwedew wälzte sich nicht am Boden, stürmte nicht die leeren Ränge und machte keine Freudensprünge. Er stolzierte zu seiner Bank, schnappte sich sein Handy und tauchte darin ab. The next Generation ...

DOMINIC THIEM* - DANIIL MEDWEDEW 6:4, 6:7 (2:7), 4:6

1. Satz:

  • Im ersten Aufschlagspiel Medwedews war alles dabei: Ein Netzangriff, ein Doppelfehler - und vor allem zwei Asse
  • Thiem hat gleich zu Beginn Probleme, muss über Einstand gehen - sein Gegner lässt ihn ganz schön viel laufen. Es gibt folglich den ersten Breakball in diesem Match, den Thiem abwehren kann
  • Das Game hat 10:01 Minuten gedauert
  • Im 3. Game holt der Russe ein 0:30 auf und geht wieder in Führung
  • Thiem findet langsam zu seiner Aufschlagstärke und gibt nur einen Punkt ab
  • Im 5. Game gibt es den ersten Breakball für Thiem - und nach einem Doppelfehler Medwedews das Break
  • Mit Mühe bestätigt Thiem das Break - 4:2
  • In Folge geben die beiden Herren bei ihren Aufschlägen wenig ab
  • Nach 48 Minuten gibt's den ersten Satzball für Thiem - mit einem Netzroller entscheidet er diesen für sich

2. Satz:

  • 29 Schläge - so viele wurden bei einem der ersten Ballwechsel im 2. Satz gezählt
  • Auch Thiem hat Mühe, kann sich aber weiterhin auf sein variables Aufschlagspiel verlassen
  • Das 4. Game holt sich Thiem zu Null
  • Im nächsten Spiel hat Thiem einen Breakball - Medwedew kann abwehren und anschließend wieder auf 3:2 stellen
  • Nach einem Zu-Null-Spiel steht es 3:3
  • Im 7. Spiel gibt es zwei Breakbälle für Thiem - kann Medwedew abwehren und nach einigen intensiven Schlagabtäuschen auf 4:3 stellen
  • Auch Medwedew bekommt im nächsten Spiel seine Breakchance - Thiem wehrt ab
  • Der Russe lässt bei seinem Aufschlag nichts anbrennen, auch dank des starken ersten Service
  • Es geht ins Tiebreak
  • In diesem geht Thiem 2:0 in Führung, Medwedew kontert und gewinnt sieben Punkte in Folge - und folglich auch den Satz

3. Satz:

  • Das 1. Game ist gleich sehr umkämpft, Thiem gewinnt es aber
  • Auch der Russe wird stark gefordert, mit seinen präzisen Schlägen stellt er aber auf 1:1
  • 3. Game: Drei leichte Fehler und schon steht's 0:40 aus Thiems Sicht. Den ersten Breakball kann Thiem abwehren, auch den zweiten und den dritten - und holt sich das Game
  • Medwedew gewinnt sein Aufschlagspiel zu Null
  • Erneut hat Medwedew eine Breakgelegenheit - Thiem wehrt mit einem Vorhandwinner ab. Anschließend gibt es zwei weitere - den letzten kann Thiem nicht abwehren
  • Medwedew kann das Break bestätigen und baut seine Führung aus
  • Zu Null gewinnt Thiem das 7. Spiel in diesem entscheidenden Durchgang
  • Medwedew bringt sein Aufschlagspiel zu Null durch - 5:3
  • Thiem hält sich im Spiel, sein Gegner darf nun zum Match servieren
  • Bei 40:30 gibt es den Matchball - diesen nützt der Russe gleich und kürt sich zum Turniersieger!

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