Mehr Geld für die Infrastruktur: "Tennis darf nicht zum Halbjahressport werden"

Geht in die Offensive: ÖTV-Präsident Martin Ohneberg
Der Österreichische Tennisverband fordert von der Bundesregierung und den Landesregierungen mehr Geld für Hallen.

Österreichs Sportlandschaft ist nicht zwingend mit feiner Infrastruktur gesegnet. Erst am Donnerstag forderte Sport-Austria-Boss Hans Niessl eine Milliarde für den Ausbau für die nächsten fünf Jahre.

Am Freitag zog auch der Österreichische Tennisverband (ÖTV) unmittelbar vor seiner Generalversammlung nach. Denn im Tennissport besteht sogar dringender Handlungsbedarf.

„Tennis darf nicht zum Halbjahressport werden“, sagt ÖTV-Präsident Martin Ohneberg. Doch genau diese Gefahr besteht, wenn sich an der aktuellen Situation nicht rasch etwas ändert. „Es ist zu befürchten, dass der Tennissport über kurz oder lang in vielen Bundesländern im Winter nicht mehr leistbar sein wird, durch die Verknappung der Hallenplätze und speziell auch durch die gestiegenen Energiekosten. Es haben dadurch immer weniger Hallen im Winter geöffnet. In einigen Bundesländern ist die Lage teilweise sehr dramatisch.“

Wertschöpfung von 680 Millionen Euro

Der ÖTV fordert damit die Landespolitik und ebenso die Bundespolitik auf, hier aktiv zu werden, „damit die erwähnten Befürchtungen nicht eintreten.“

Ohneberg erinnerte in dem Zusammenhang daran, dass der Tennissport in Österreich jährlich eine Wertschöpfung von 680 Millionen Euro bringt, zudem 106 Millionen Euro Kostenreduktion fürs Gesundheitssystem. „Eine Investition ins Tennis ist also gleichzeitig eine Investition in die Wirtschaft und die Gesundheit der Bevölkerung“, sagt der Vorarlberger.

Mehr für den Nachwuchs

Auch in den Nachwuchs sollte investiert werden. „Denn wenn sich diesen nur noch die Leute leisten können, die bereit sind, 60 bis 70 Euro für eine Stunde Tennis zu zahlen, dann wird sich das für die Jugend schlichtweg nicht mehr ausgehen. Die Preise müssen erschwinglich bleiben“, sagt ÖTV-Geschäftsführer Thomas Schweda. Auch die jeweilige Landespolitik sei gefordert, denn „die meisten Hallen beruhen auf privaten Initiativen“, sagt Schweda.

Kommentare