Thiems Abschied: Wo andere österreichische Stars ihr letztes Grand Slam spielten
Dominic Thiem feiert nächste Woche bei den US Open seinen Abschied auf der Grand-Slam-Bühne. Gegner wird der Lokalmatador Ben Shelton sein. Doch wie erging es den anderen österreichischen Größen bei ihrem letzten Grand-Slam-Turnier. Der KURIER schaut zurück.
Thomas Muster
Dass Österreichs ehemalige Nummer 1 im Mai 1999 bei den French Open sein letztes Grand-Slam-Turnier spielen würde, wussten nur er selbst und die engsten Freunde. Und das Abenteuer endete nach einer 6:2-1:6-2:6-6:7-Niederlage gegen den Ekuadorianer Nicolas Lapentti schon in Runde eins.
Nach der Niederlage tauchte Muster, der in Paris 1995 triumphiert hatte, unter – selbst seine Fans wussten nicht, dass er nie wieder die ganz großen Bühnen betreten wird. Der damals 31-Jährige verschwand in Australien und spielte übergewichtig Golf. In einem KURIER-Interview erinnerte sich der Steirer: “Ich wollte nie groß ankündigen, dass ich eine Abschiedstournee mache. Dann hätte ich ununterbrochen Fragen zu diesem Thema beantworten müssen, das wäre nicht gerade leistungsfördernd gewesen. Aber der Zeitpunkt war schon lange zuvor klar, der Ort mit Paris der richtige, weil ich dort 1995 meinen größten Erfolg gefeiert habe.“
Muster kam zurück, zunächst als Daviscup-Kapitän, 2010 und 2011 startete er mit Anfang 40 gar ein Comeback auf dem Platz – von einem Start bei einem Grand-Slam-Turnier war er aber leistungstechnisch weit entfernt.
Jürgen Melzer
Sein letztes Match in einem Major-Hauptbewerb bestritt der heutige ÖTV-Sportdirektor und Daviscup-Kapitän Anfang 2017 bei den Australian Open ausgerechnet gegen den späteren Sieger Roger Federer. Der damals 35-Jährige bot dem Schweizer ein tolles Match, musste sich aber in vier Sätzen 5:7, 6:3, 2:6 und 2:6 geschlagen geben. Es war aber nicht der endgültige Abschied – Melzer scheiterte daraufhin noch viermal in Qualifikationen, sein endgültig letztes Einzel verlor Melzer 2018 bei den US Open in der ersten Quali-Runde gegen den Franzosen Kenny de Schepper. Im Doppel war er noch länger im Einsatz, da kam es 2021 ebenfalls bei den US Open zum Abschied. An der Seite des Australiers Marc Polmans unterlag er in Runde eins den Franzosen Jeremy Chardy/Fabrice Martin.
Horst Skoff
Der Kärntner, der 2008 tragischerweise verstarb und am Donnerstag 56 Jahre alt geworden wäre, spielte zwar mehr schlecht als recht bis 1999, der Abschied von der Grand-Slam-Bühne erfolgte bereits im Jänner 1995. Bei den Australian Open unterlag er dem Neuseeländer Brett Steven in vier Sätzen.
Gilbert Schaller
Der Steirer, 1995 die Nummer 17 der Welt, verabschiedete sich 1998 bei den Australian Open mit einer klaren Dreisatz-Niederlage gegen den Kanadier Daniel Nestor von der Grand-Slam-Bühne.
Stefan Koubek
Die ehemalige Nummer 20 der Welt verlor sein letztes Match bei einem Major 2011 bei den Australian Open in der 2. Qualifikationsrunde gegen den Niederländer Thomas Schoorel. Sein letztes Hauptbewerbsmatch verlor der Kärntner, der wie Muster, Melzer und Schaller auch Daviscup-Kapitän war, 2010 in der 1. Runde von Wimbledon gegen den Finnen Jarkko Nieminen.
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