Ein Blick zurück an den 7. Juli 1985: Becker schlug im Finale den favorisierten Südafrikaner Kevin Curren mit 6:3, 6:7, 7:6, 6:4 und war plötzlich der jüngste Wimbledon-Sieger der Geschichte. Bilder, die um die Welt gingen. Und Beckers legendärer Manager Ion Tiriac klopfte damals dem vor ihm sitzenden Trainer Günter Bosch heftig auf den Rücken, auch die ebenso anwesenden Eltern von Becker waren da, konnten ihr Glück ebenso wenig fassen.
„Es wird das Leben dieses 17-Jährigen mit Sicherheit ändern“, sagte ZDF-Kommentator Rainer Deike damals.
Auf- und Abstieg
Es tat es, der Rest ist aber nicht nur Tennis-Geschichte, der er als sechsfacher Grand-Slam-Sieger und ehemalige Nummer eins (1991) seinen Stempel aufdrückte.
Denkwürdig war auch sein Abschied von besagter Tennis-Bühne. Wo sollte dieser passieren, wenn nicht in Wimbledon. Nach seinem allerletzten Karriere-Spiel im Wimbledon-Achtelfinale gegen den Australier Pat Rafter im Sommer 1999 trank Becker mit Freunden und Medienvertretern Bier, nach einem Streit mit Ehefrau Barbara begann in dieser denkwürdigen Nacht die Liebschaft mit dem Model Angela Ermakova. Die Besenkammer-Affäre ist heute noch in aller Munde.
Schon neun Monate später bekamen Noah und Elias, die zwei Söhne Beckers, eine Stiefschwester namens Anna. Mit Elias war Barbara sogar noch während der Besenkammer-Affäre schwanger.
Becker musste in den folgenden Jahren Millionen für seine Frauen bzw. Kinder zahlen, mit Lilly Becker bekam er später noch einen Sohn.
Der Superstar hatte seine Gelder nie im Griff, wurde am 29. April dieses Jahres wegen Insolvenzverschleppung zu einer Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt.
Sein Siegerpokal von 1985 ist verschwunden. Wie der Glanz vergangener Tage.
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