Sumō-Sensation: 24-jähriges Leichtgewicht schreibt Geschichte

Sumō-Sensation: 24-jähriges Leichtgewicht schreibt Geschichte
Zum ersten Mal seit 1914 gewann ein "nur" 143 Kilo schwerer Debütant ein Turnier in der höchsten Division. Eine Heldengeschichte, die ganz Japan verzaubert.

Inmitten der Hochhäuser liegen die „Ställe“. Schon von Weitem erkennt man sie an den verzierten Schildern über den Türen, den schweren, meterlangen Gürteln, die draußen zum Trocknen aufgehängt sind, den Gruppen von Fans und Touristen. Doch man muss früh dran sein. Schon um kurz nach neun öffnet ein Koloss von einem Mann die dunkle Holztür, nur ein riesiges Handtuch um die Hüften gewickelt, und weist die Schaulustigen ab: „Tut mir leid, das Training ist für heute vorbei.“

Der Bezirk Ryōgoku im Osten der japanischen Hauptstadt Tokio ist die Heimat des Sumō. Einer Sportart, die so traditionsbehaftet, so einzigartig skurril ist, wie das heutzutage nur noch in Japan möglich ist. Hier leben Hunderte Ringer in den mehreren Dutzend „Ställen“, an die japanische Familien ihre talentierten Kinder schon im Teenageralter abgeben. 

Dort leben, trainieren und kochen die Kämpfer gemeinsam – meist den berühmten, fetthaltigen Eintopf Chankonabe, Unmengen davon, um so schwer und stark zu werden wie die großen Legenden.

Seit diesem Wochenende hat der Sumō-Sport einen neuen Helden: Den erst 24-jährigen Mikiya Ishioka, der sich im Ring Takerufuji nennt.

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