„Wir bringen füreinander schon sehr viel Verständnis auf“, sagt Susanne Gogl-Walli. Der Lebensstil eines Sportprofis verbindet die beiden. „Unser Rhythmus ist sehr ähnlich. Es wird bei uns nicht so sein, dass einer ständig fortgeht und der andere bleibt daheim und schläft.“
Radlos
Dennoch könnten Sportarten und Trainingsinhalte unterschiedlicher kaum sein. Sie besitzt nicht einmal ein Rennrad, macht nur am Ergometer ein paar Ausdauer-Einheiten. „Aber natürlich nicht in den Umfängen, wie ein Radprofi. Alles, was mehr als eine Stunde ist, ist für mich schon sehr viel. Beim Michi ist das nicht einmal eine regenerative Einheit.“
Eine Gemeinsamkeit gebe es nur im Winter, beide bräuchten die Sonne: „Da ist der Michi manchmal bei uns beim Training dabei gewesen und ist dann radlfahren gegangen. Aber selbst dann ist es nicht so, dass man gemeinsam am Sportplatz steht.“
So unterschiedlich die Disziplinen sind, so groß ist das gegenseitige Interesse. „Wir interessieren uns beide extrem für den anderen Sport, ich für den Radsport, er für die Leichtathletik. Mittlerweile kenne ich mich beim Radsport auch schon aus. Ich weiß, dass das ein Teamsport ist, während ich einen Individualsport betreibe. Wir freuen uns für den anderen, wenn es gut läuft, und wir haben Verständnis, dass man frustriert ist, wenn es nicht geklappt hat. Man lebt schon sehr mit.“
Michael Gogl war im Nachwuchs selbst in einem Laufverein. „Da wäre er die 400 Meter gar nicht so schlecht gelaufen“, glaubt Susanne. „Aber nach den vielen Stürzen, die er schon gehabt hat, glaube ich, dass es keine gute Idee ist, dass er das noch einmal rennt.“ So musste er etwa 2022 die Saison bereits nach der fünften Etappe der Tour de France beenden, als er bei hohem Tempo unverschuldet zu Sturz kam und sich Becken und Schlüsselbein brach.
Angst um ihren Ehemann hat Susanne Gogl-Walli aber keine. „Wenn bei einem Rennen Stürze sind, hoffe ich, dass er nicht dabei ist, er hat das Radl ja sehr gut unter Kontrolle. Aber Sorgen kann ich mir nicht immer machen, Michi hat ja mehr als 60 Renntage im Jahr. Da blende ich das eher aus.“
Kommentare