Sport im Jahr 2021: Das Comeback der Menschen ist nötig

Sport im Jahr 2021: Das Comeback der Menschen ist nötig
Der Profisport hat sich in Pandemie-Zeiten irgendwie am Leben gehalten. Doch ohne echte Fans ist er schon bald nur noch eine Hülle.

Ein nasser Hund steigt aus dem Wasser, beutelt sich zwei Mal ab, schaut treuherzig in die Gegend und alles ist, wie es vorher war. So einfach funktioniert das nicht, nur weil der Kalender mit der Zahlenkombination 2021 das Gefühl des Neuanfangs einzuimpfen versucht. Noch bleiben sie vom Virus weggesperrt, die kontaktfreudigen Amateursportler und all jene Menschen, die genug haben von auf Flachbildschirme verbannten Geisterspielen, untermalt von Echo erzeugender Leere oder körperlosen Pappfiguren in professionell gestylter Stimmungslosigkeit.

Künstlich beatmet wurde der Sport in den vergangenen Monaten, am Leben gehalten, ohne lebendig zu sein. Und jetzt spannt sich der Bogen der Unsicherheit über die nächsten Monate und erhält seine Bewährungsproben vor den beiden sommerlichen Höhepunkten – die auf den Kontinent verteilte Fußball-EM und die weltumfassenden Olympischen Spiele von Tokio.

Zwei Megaevents, in deren Vorfeld die für den Sport wohl lebenswichtigsten Fragen am Zittern gehalten werden: Darf das Publikum, also mit ihm die Emotion, in die Stadien zurück? Dürfen Amateure wieder machen, was sie am liebsten tun? Wann, wo, und in welcher Menge? Und wie hoch wird die tatsächliche Bereitschaft dafür überhaupt sein, oder hat der Gewöhnungseffekt in den letzten Monaten das Interesse am Sport ins Abseits gedrängt? Berechtigte Ängste, die aber unbegründet erscheinen, wenn sie allzu oft von Ignoranten geschürt werden, denen der Sport schon vor der Corona-Attacke wenig bis nichts bedeutet hat.

Unzähligen Vereinen wird die gesellschaftlich unverzichtbare Aufgabe zukommen, Kinder und Jugendliche wieder aus der Pandemiestarre zu ziehen. Immerhin vage bleibt die Hoffnung, manch Profiklub und seinen Spielern könnte nach der Krise dämmern, wem sie ihr solides bis privilegiertes Dasein zu verdanken haben: den Menschen und ihrer Lebendigkeit.

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