Kleinmann zum 75er: "Das ist gesetzlich angeordnete Körperverletzung"

Kleinmann zum 75er: "Das ist gesetzlich angeordnete Körperverletzung"
Peter Kleinmann feiert am Tag des Sports Geburtstag. Der wortgewaltige ehemalige Sport-Manager kritisiert die Politik und sorgt sich um die Kinder.

Peter Kleinmann erzählt gerne diese eine Anekdote, als er vor einem halben Jahrhundert einen österreichischen Sportjournalisten für eine Story über das Volleyball angebaggert hatte. „Volleyball“, habe dieser mit einem Stirnrunzeln damals gefragt. „Spielt man da mit einem Ball aus Wolle.“

Peter Kleinmann war – um bei diesem Bild zu bleiben – der rote Faden im heimischen Volleyball. Der umtriebige Wiener hat in 50 Jahren sämtliche Positionen bekleidet, die es in diesem Sport gibt, meist sogar mehrere gleichzeitig. Er war Nationalspieler und Teamchef, Trainer und Manager, Klubboss und Verbandspräsident, vor allem war er immer ein Lautsprecher. Seinen 75. Geburtstag feiert der Jubilar heute in aller Ruhe – wenn’s um den österreichischen Sport und den Stellenwert der Bewegung geht, dann ist Kleinmann aber nicht kleinlaut.

KURIER: Sprechen wir über das Sportland Österreich.

Peter Kleinmann: Sportland Österreich? Das trifft nur auf den Wintersport zu, da sind wir ein tolles Sportland. Im Sommer spielen wir keine wichtige Rolle. Wobei man fairerweise dazusagen muss, dass nicht wirklich viele Länder den Wintersport ernsthaft betreiben. Seien wir ehrlich: Wie viele Leute interessiert weltweit schon eine Abfahrt oder ein Slalom? Aber das Problem ist ja sowieso ein anderes.

Nämlich?

Der Sport hat in Österreich einen schlechten gesellschaftlichen Stellenwert. Bei uns herrscht immer noch die landläufige Meinung: Ein Sportler hat viele Muskeln, aber wenig Hirn. In anderen Ländern genießen Sportler ein viel höheres Ansehen.

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