Energiekrise im Sport: "Dann müssen wir die Hallen zusperren"

Einiges zu stemmen: Hans Niessl, Dagmar Schmidt, Arno Pajek und Martin Ohneberg
Die Spitzen des Sports fordern vehement Unterstützung wegen der Energiekrise. Sonst droht ein Lockdown.

Es ist Mitte September, und Österreichs Sport steht wieder eine frostige Zeit bevor. Das Damokles-Schwert des Energie-Lockdowns bedroht die Zukunft vieler Sportvereine und ihrer Mitglieder. Sollte die Politik nicht demnächst eine Lösung präsentieren, dann werden die Kinder, die in den vergangenen drei Jahren von den Corona-Lockdowns betroffen waren, wieder an der Ausübung ihres Sports gehindert.

"Erhöhung um 500 Prozent"

Denn die Teuerung bei den Energiekosten ist eklatant. Dagmar Schmidt, Präsidentin der Wiener Sportunion und des Wiener Turnverbandes, erklärt: "Im Sportzentrum Altgasse haben wir jede Woche 150 Einheiten für Kinder. Unsere Stromrechnung wird um 500 Prozent angehoben, die Gaskosten steigen um eine sechsstellige Summe. Wir müssen die Halle schließen, wenn es so bleibt."

So geht es vielen der 15.000 Sportvereinen in Österreich. Martin Ohneberg, Präsident der Österreichischen Tennisverbandes, betont, dass nicht nur Hilfe, sondern schnelle Hilfe wichtig wäre: "Wenn die Tennishallenbetreiber nicht bald Planungssicherheit bekommen, dann können sie in diesem Winter nicht aufsperren. Dann wird Tennis in Österreich zum Halbjahressport. Man kann sich ausmalen, was das auch für den Leistungssport bedeutet, wenn alle anderen ganzjährig  trainieren."

"Triste Zukunft"

Sport-Austria-Präsident Hans Niessl hofft auf baldige Hilfe: "In der Corona-Krise hat die Unterstützung durch die Regierung im Sport letztlich ausgezeichnet funktioniert, nun muss die Regierung auch bei der Teuerungskrise aktiv werden, damit die Vielfalt der österreichischen Sportkultur bewahrt werden kann." Niessl pocht auch darauf, dass die "längst fällige Erhöhung der gesetzlichen Besonderen Bundes-Sportförderung" kommt. Diese wurde seit einem Jahrzehnt nicht mehr erhöht.

Schwimm-Präsident Arno Pajek zeichnet ein düsteres Bild: "Wenn wir keine zusätzlichen Förderungen bekommen, dann sehen wir einer ganz tristen Zukunft entgegen. Wenn wir diese Entwicklung nicht in den Griff bekommen, dann sieht es nicht nur im Schwimmsport, sondern im gesamten österreichischen Sport ganz schlecht aus."

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