Österreich hatte bei der Pariser Party nur wenig zu feiern
Die Paralympics in Paris enden am Sonntag, wie sie begonnen haben. Mit einer Party. Was bleibt nach den zwölf Wettkampftagen in Erinnerung? Und wie schlugen sich die Österreicher? Eine persönliche Bilanz.
- Französische Feste
Die Franzosen wissen, wie man feiert. Was schon bei den Olympischen Spielen offensichtlich wurde, ist auch bei den Paralympics zu sehen: Egal ob im Stade de France bei der Leichtathletik, beim Tennis in Roland Garros oder beim Goalball: Die Stadien und Spielstätten sind gut besucht, die Stimmung überragend. Laute „Allez les Bleus“-Gesänge gehören da fast schon zum Standard-Repertoire. Als Bonus gab es „Aux-Champs-Elysées“ als Ohrwurm kostenlos dazu.
- Pariser Barrieren
Insgesamt 125 Millionen Euro wurden investiert, um die Stadt barrierefreier zu machen und den Paralympischen Athletinnen und Athleten optimale Spiele zu bereiten. IPC-Präsident Andrew Parsons sprach gar von einer „Revolution“, was die Inklusion angeht. So weit ist es freilich nicht, Paris ist und bleibt für Menschen mit Behinderung eine Herausforderung. Zumindest der oberirdische Verkehr hat sich deutlich verbessert. Die Tram ist bereits barrierefrei, die Busse zu ungefähr zwei Drittel. Das große Sorgenkind ist allerdings die Metro: Von den über 300 Stationen der 16 Linien sind nur 29 Haltestellen barrierefrei.
- Auf der Überholspur
Der Pariser Verkehr ist nichts für schwache Nerven, die Paralympischen Spiele tragen ihr Übriges dazu bei. Was die Fahrten von einer Spielstätte zur nächsten deutlich erleichtert und verkürzt, ist eine eigene Olympia-Lane, die lediglich von akkreditierten Fahrzeugen genutzt werden darf. Das funktioniert überraschend gut. In Österreich wäre es schwer vorstellbar, dass die Autofahrer so diszipliniert sind. Wird der Fahrstreifen doch von anderen Autos (oder auch Radfahrern und Scootern) benutzt, so droht eine Strafe von 135 Euro.
- Österreichische Flaute
Während Deutschland im gemeinsamen Paralympics-Haus über 40 Medaillen jubelte, blieben die Feste beim ÖPC-Team rar. Vor dem Schlusstag steht man bei lediglich vier Mal Edelmetall (drei Silberne und einmal Bronze). Die geringste Ausbeute der österreichischen Paralympics-Geschichte.
- Verpflegung
Das Essen an den Spielstätten war eher nichts für Feinschmecker. Persönliches „Highlight“ in Roland Garros: Ein (kalter) Crêpe mit Streu-Emmentaler und einem Blatt Schinken um 9 Euro. Da vergeht einem fast der Appetit.
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