Olympia-Folklore im Österreich-Haus: I Am From Austria!

Michaela Polleres beim Empfang im Austria House
Im Austria House im umgebauten Pavillon Montsouris präsentiert sich Österreich, wie es von der Welt angeblich gesehen werden will. Mit Leberkäse und Stiegl-Bier, Lederhosen und Karo-Hemden. Und natürlich ist (Zitat) „der Kornspitz als knusprigster Botschafter im Austria House unterwegs“.
Zum „Oberösterreich-Abend“ am Mittwoch ist Österreichs Wirtschafts- und Sport-Prominenz gekommen, von Peter Schröcksnadel abwärts. Diesmal nicht nur, um sich selbst zu feiern, sondern auch die erste Medaille für Österreich durch Judoka Michaela Polleres – Bronze in der Klasse bis 70 kg.
Für 21.30 Uhr ist die Ankunft der Medaillengewinnerin angekündigt. „Gleich wird Michaela kommen!“, brüllt ein Moderator ins Mikrofon. Es wird 22 Uhr. „Sie ist angeblich schon auf dem Weg zu uns!!“ Bitte den Weg freimachen, Tische zur Seite räumen, Aufstellung nehmen. Fahnen des Bier-Sponsors werden verteilt und kleine rot-weiß-rote Fähnchen.
„Haben Sie schon eine Fahne?“ „Danke, nein. Ich bin Journalist und arbeite hier.“ „Wenigstens eine von den kleinen?“ „Sehr freundlich, danke, nein.“
22.30 Uhr. Eine Gasse aus Menschen wird gebildet. Manche tragen eine Fahne vor sich her, die meisten schwingen eine. „Jetzt üben wir schon einmal den Empfang!!!“
Kurz vor 23.00 Uhr. Michaela Polleres kommt tatsächlich. Rot-weiß-rote Ekstase und das unvermeidliche „I Am From Austria“. Will Österreich wirklich so gesehen werden? Als Geschenk bekommt Polleres ein Dusch-WC.
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