„Mein Sport hat nicht ansatzweise etwas gemeinsam mit dem, wie es begonnen hat“, sagt er. Aber die Faszination ist geblieben. „Ich liebe es noch immer, mich in dieser Höhe frei in der Luft zu bewegen.“
Der Schock
Doch am 15. März 2024 passierte das Malheur. Wizani feilte an einem neuen Sprung, einem Doppelsalto mit vier Schrauben. Der Sprung misslang, er verflog sich, landete in der Sicherheitsmatte, der Körper wollte weiterdrehen, das Knie nicht – Kreuzband ab.
Olympia vorbei!
Olympia vorbei?
Wizani wählte einen ungewöhnlichen Weg. Er verzichtete auf eine Operation, die das fixe Aus für die Spiele bedeutet hätte, vertraute seiner Muskulatur, die das Knie stabilisierte, setzte auf ungewöhnliche Behandlungsmethoden. „Bis heute begleitet hat mich das sogenannte Blood-Flow-Restriction-Training. Dabei schnürt man sich das Bein so ab, dass Blut hinfließen kann, aber nicht mehr zurück. Das sorgt dafür, dass man mit wenig Belastung einen Hypertrophie-Effekt erzielt, sodass der Muskel nicht komplett abbaut.“ Nur maximal zweimal pro Woche konnte er auf dem Trampolin trainieren.
Psychisch war der Rückschlag schwerer zu verkraften. „Mental war es die größte Herausforderung, die ich je zu bewältigen hatte. Aber auch da hatte ich das Glück, dass ich seit 2017 mit einem Sportpsychologen zusammenarbeite, der mich in dieser Phase betreut hat. Von vorherigen Erlebnissen wusste ich, was ich tun muss, um nicht in ein Loch zu fallen.“
Noch sind Fragen offen vor seinem ersten Olympia-Auftritt. „Es steht noch gar nicht fest, welche Übungen ich springen werde. Wir müssen erst schauen, wie fit ich bin“, sagt er. „Ich bin bei 80 bis 90 Prozent meiner Leistungsfähigkeit. Da wird in diesem Top-Feld nicht viel zu holen sein. Aber es ist eine Wahnsinnsleistung, dass ich überhaupt dabei sein kann. Solange ich irgendwelche zehn Sprünge machen kann, bin ich fein damit. Das war das Ziel, auf das ich hingearbeitet habe.“
Apropos Ziel: „LA 2028 steht noch auf meinem Plan.“
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