Pariser Sehenswürdigkeiten: Das sind die Stars bei Olympia
Die Sommerspiele in Frankreichs Hauptstadt ziehen auch viele hochdekorierte Sportmillionäre an. 6 Athleten und Athletinnen, auf die die Welt blicken wird.
Freitagabend wird das olympische Feuer in Paris entzündet werden, wenige Stunden später geht es bereits um Medaillen – etwa bei den weltbesten Schwimmern. Zu ihnen zählt zweifelsfrei Katie Ledecky, die Amerikanerin gehört zudem zu den ganz großen Erscheinungen der Sommerspiele 2024.
An Stars mangelt es in den 32 Sportarten nicht, Olympia zieht die Sportwelt für 16 Tage in den Bann. Doch der diesjährige Schauplatz, die Weltmetropole mit ihren spektakulären Wettkampforten, scheint noch einmal mehr Größen der Szene angelockt zu haben. Besonders deutlich wird das bei den US-Basketballern, die wieder mal ein Dream-Team stellen, das seinen Namen wirklich verdient. Ein Selbstläufer wird das Turnier für LeBron James und dessen NBA-Kollegen aber nicht.
Apropos Selbstläufer: Am 4. August steht mit dem 100-Meter-Sprint der Männer der vielleicht wichtigste Bewerb der Olympischen Spiele auf dem Programm. Das Aushängeschild der internationalen Leichtathletik ist aber seit einigen Jahren kein Sprinter, sondern der schwedische Stabhochsprung-Weltrekordler Armand Duplantis. Ob der 24-Jährige seine Bestmarke von 6,24 Meter im Stade de France weiter nach oben schrauben kann, wird sich am 5. August zeigen.
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Sie sind stets eine der großen Attraktionen von Olympischen Sommerspielen, aber heuer schicken die USA auch für ihre Verhältnisse ein außergewöhnliches Basketball-Team nach Paris. Das sogenannte Dream-Team wird tatsächlich Realität mit Stephen Curry, Anthony Davis, Kevin Durant und – natürlich – LeBron James.
Der mittlerweile 39-Jährige ist nicht nur der erfolgreichste Werfer in der Geschichte der nordamerikanischen Profiliga NBA, sondern auch ein Superstar abseits des Parketts. Auch aufgrund seines sozialen und politischen Engagements kürte ihn das Time-Magazin einst zum „Athleten des Jahres“. Dazu kommt seine Kraft als weltweiter Werbeträger: Kein anderer Profi verdiente 2023 außerhalb des Sportplatzes mehr als der Sportmilliardär.
Für den zweifachen Olympiasieger (2008, 2012) und dessen Kollegen zählt auch im Basketball-verrückten Frankreich nur Gold. Der Auftakt am 28. Juli stellt gleich einen Härtetest dar. Mit Serbien um NBA-Star Nikola Jokic wartet ein Medaillenkandidat, gegen den Show alleine zu wenig sein wird.
Rafael Nadal: Der König nimmt Abschied
Es werden emotionale Momente werden, wenn Rafael Nadal beim olympischen Tennisturnier aufschlägt – und das liegt vor allem daran, wo gespielt wird. Auf den Sandplätzen von Roland Garros gewann der Spanier 14-mal die French Open.
Nach einer langen Liste an Verletzungen befindet sich der 38-Jährige auf seiner Abschiedstour. Olympia in Paris hat er dabei viel untergeordnet. Um in bestmöglicher körperlicher Verfassung zu sein, hatte Nadal zuletzt sogar auf ein finales Antreten in Wimbledon verzichtet.
Die Erstrunden-Niederlage bei den diesjährigen French Open dürfte er verarbeitet haben, dass bei Olympia nur auf zwei Gewinnsätze gespielt wird, dürfte Nadal ebenfalls gelegen kommen. Dazu kommt, dass der Linkshänder weiß, was es bei Olympia braucht: 2008 in Peking gewann er Gold im Einzel, 2016 in Rio im Doppel-Bewerb. Auch in Paris hat er für beide Bewerbe genannt. Das Doppel an der Seite seines 17 Jahre jüngeren Landsmanns Carlos Alcaraz gilt nicht nur bei Spaniens Sportfans als eine einmalige Attraktion.
Simone Biles: Mit 1,42 Meter die Größte
Sie ist die erfolgreichste Turnerin der Geschichte – doch am Ende ist auch sie nur ein Mensch. 2021 reiste sie als haushohe Favoritin zu den Olympischen Spielen nach Tokio. Doch heim in die USA kam sie nicht behängt mit Medaillen, sondern mit einem geplatzten Traum.
Die damals 24-Jährige konnte dem unerhörten Druck der Öffentlichkeit nicht mehr standhalten und verließ die Halle. Nur zwölf Stunden später erklärte sie: „Ich hatte eine mentale Blockade. Es war sehr beängstigend. Plötzlich war alles weg. Ich war so gut vorbereitet wie nie, aber vielleicht denke ich zu viel. Es ist lebensgefährlich, wenn ich meinen Körper nicht unter Kontrolle habe.“ Für ihre Entscheidung wurde sie auch kritisiert. Es hieß, sie ließe ihr Team im Stich. Die Geschichte wurde in einer Netflix-Doku aufgearbeitet.
Eineinhalb Jahre lang trainierte sie nur, um sich fit zu halten. Dann folgte der Entschluss, wieder in Wettkämpfe einzusteigen. Paris werden ihre dritten Spiele werden: „Ich möchte das Ende meiner Geschichte selbst schreiben.“
Armand Duplantis: Der König der Lüfte
Ein ausgewachsener Giraffenbulle könnte locker unter der Latte durchmarschieren, über die Stabhochspringer Armand Duplantis regelmäßig springt. Wo die meisten seiner Konkurrenten an einer Höhe scheitern, steigt der 24-jährige Schwede erst in den Bewerb ein. Sobald „Mondo“ scheinbar spielend leicht durch die Lüfte segelt, fallen Bestmarken. Im Februar 2020 sprang Duplantis erstmals Weltrekord (6,17 Meter). Seinen Rekord hat er mittlerweile auf 6,24 Meter geschraubt. Die nächste Bestmarke ist nur eine Frage der Zeit.
Duplantis aus den USA stammender Vater Greg war ein guter Stabhochspringer mit einer Bestmarke von 5,80 Metern (der österreichische Rekord liegt bei 5,77 Metern). Mutter Helena vertrat Schweden im Siebenkampf. Und Armands Großvater hielt einst den schwedischen Rekord im Stabhochsprung. Die Goldmedaille in Paris wird er sich nur abholen müssen. Diese ist dem Weltverband erstmals 50.000 Dollar wert. Den nächsten Weltrekord wird er in Paris nicht springen – sondern erst dort, wo eine hohe Prämie dafür ausgelobt ist.
Katie Ledecky: Der Gold-Fisch
Als 15-jähriges Wunderkind gewann Katie Ledecky 2012 in London ihre erste olympische Goldmedaille über 800 Meter Freistil. Mittlerweile hat die Amerikanerin zehn Medaillen zu Hause liegen, sieben davon aus Gold.
In Paris ist die 27-Jährige drauf und dran, zur erfolgreichsten Frau der Geschichte im Schwimmbecken zu werden. Bei Weltmeisterschaften ist die Amerikanerin dies schon. Unglaubliche 21 Goldmedaillen hat sie bei Welttitelkämpfen gewonnen, dazu kommen fünf Silberne. Geboren in Bethesda/Maryland, bestritt Ledecky mit sechs Jahren ihre ersten Wettkämpfe. Ihr Trainer Yuri Suguiyama erkannte ihr außergewöhnliches Talent. Gemeinsam stellten sie die Technik um.
Mit 14 Jahren schwamm sie eine aggressivere Technik, wie man sie sonst nur bei erwachsenen Männern sieht. Mit 15 Jahren brach sie erstmals den US-Rekord über die 800 Meter, mühelos setzte sie sich bei den US-Trials durch und fuhr zu Olympia nach London. Der Rest ist Sportgeschichte, der in Paris wohl ein weiteres Kapitel hinzugefügt wird.
Rory McIlroy: Brite, der für Irland abschlägt
Die Qualifikation für das 60 Mann große Teilnehmerfeld beim olympischen Golfturnier war für Rory McIlroy kein Problem, schon eher die Frage, für welches Land die Nummer zwei der Welt in Paris abschlagen will. Athleten aus Nordirland dürfen aufgrund der komplizierten Geschichte ihres Landes wählen, ob sie Großbritannien oder Irland repräsentieren möchten.
Für den 35-jährigen Star war es keine einfache Entscheidung: „Ich habe es mir schwieriger gemacht, als es nötig war. Meine Gedanken drehten sich mehr darum, was andere Leute denken würden. Als ich das hinter mir ließ und einfach das tat, was für mich richtig war, wurde die Entscheidung einfach.“
Obwohl er sich „britisch“ fühle, wird McIlroy für Irland spielen, wie er es auch schon als Jugendlicher und Amateur getan hat. Eine Olympia-Medaille fehlt dem vierfacher Major-Turniersieger noch in seiner Sammlung. An die Anlage im Großraum von Paris hat er gute Erinnerungen. 2018 gewann er im Le Golf National den Ryder Cup – nicht für Irland, nicht für Großbritannien, sondern für Europa.
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