Das Jahresgehalt liegt etwas unter 200.000 Euro im Jahr, rund 60 Beamte arbeiten in der Sektion. Amtsinhaber ist Philipp Trattner. Wie viele Frauen und Männer sonst noch an dem lukrativen Job interessiert waren, verrät das Ministerium nicht. „Es wurde eine Begutachtungskommission zusammengestellt, die innerhalb von drei Monaten ein Gutachten zu den Bewerberinnen und Bewerben zu erarbeiten“, heißt es als Antwort.
Trattner hat seinen Job unter FPÖ-Sportminister Heinz-Christian Strache angetreten und ihn unter Nachfolger Werner Kogler behalten. Trattner gilt sportlich als absoluter Fachmann, hat aber auch Angriffsflächen geboten. So tauchte sein Name in der Causa Studienvergaben an Karmasin auf. Er wurde aber nicht angeklagt.
Seit Freitag ist auf der Internetseite „Leadership Services“ der Beratungsagentur Deloitte Österreich der Job ausgeschrieben: „Generalsekretär:in Österreichisches Olympisches Comité“.
Amtsinhaber Peter Mennel ist bei den Olympischen Sommerspielen in Paris 69 Jahre alt. In der Ausschreibung heißt es: „Aufgrund der altersbedingten Pensionierung wird eine engagierte Persönlichkeit als Generalsekretär:in gesucht, die gemeinsam mit dem 14-köpfigen Team die bisher in finanziellen und sportlichen Angelegenheiten sehr erfolgreiche Arbeit fortsetzt.“ Je nach Qualifikation und Berufserfahrung gibt es ein Jahresbruttogehalt von 150.000 Euro.
Aus dem ÖOC ist zu hören, dass der Nachfolger schon in Paris olympische Luft schnuppern soll und dort Kontakte knüpfen kann. Der oder die Neue könnte aber schon bald einen neuen Chef bekommen, aufgrund der Covid-Verlängerung des Mandats des alten Vorstands auf 2023, steht die nächste ÖOC-Wahl schon 2025 ins Haus.
Der Vorarlberger Karl Stoss ist seit 2009 Präsident des ÖOC, und es ist nicht sicher, ob er mit 68 Jahren noch für vier Jahre antreten will. Als Peter Mennel 2010 den Job als Generalsekretär bekam, hatten sich 107 Personen beworben.
Auch bei Sport Austria wird im Herbst 2024 gewählt. Die in der ehemaligen Bundes-Sportorganisation BSO vereinigten Sportdach- und fachverbände sind Großteils dafür, dass Amtsinhaber Hans Niessl für weitere fünf Jahre kandidieren sollte.
Der ehemalige burgenländische Landeshauptmann kommt zwar aus der roten Reichshälfte, pflegt aber gute Kontakte zum grünen Sportminister sowie zum VP-Finanzminister. Zudem hört man nicht, dass er amtsmüde sei.
- Vorstand Leistungssport Austria
Das Institut für medizinische und sportwissenschaftliche Beratung wurde 1982 von Johann Holdhaus senior gegründet. In der Ära von Sportminister Strache wurden Holdhaus und sein Sohn fristlos gekündigt, die beiden gewannen ihre Arbeitsrechtsprozesse gegen den Nachfolgeverein Leistungssport Austria.
Die Amtsperiode der Vorstände Christine Toth und Wolfgang Gotschke laufen Ende Februar aus. Aus dem Sportministerium heißt es dazu: „Wie bei Vereinen üblich, ernennt die Mitgliederversammlung die Vorstände bzw. den Geschäftsführer/die Geschäftsführerin.“
Leistungssport Austria erhielt im Jahr 2023 eine Förderung in der Höhe von 1,965.000 Millionen Euro. Aus dem Ministerium heißt es: „Die Mitgliederversammlung wird nach Bestellung der Vorstände mit diesen über die künftige Ausrichtung des Instituts beraten. Die Umwandlung in eine GmbH ist eine von mehreren Optionen, die zur strukturellen Optimierung beitragen kann, aber eben nur eine.“
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