Nicht nur Hetz in Kitz: Und wieder forderte die Streif ihre Opfer

Nicht nur Hetz in Kitz: Und wieder forderte die Streif ihre Opfer
Verletzungen gibt es vor allem beim Weltcup-Leader Marco Odermatt und Henrik Røa.

Nach zwei Corona-Wintern mit Hahnenkammrennen nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit schien bei vielen Besuchern die Sehnsucht nach dem VIP-Buffet größer gewesen zu sein als das Bedürfnis auf ein Ski-Spektakel. Bereits nach Startnummer 15 begannen sich in Kitzbühel die Tribünen zu leeren, was sogar die Stadionsprecher zu einem lauten Seitenhieb in Richtung des VIP-Zeltes veranlasste: „Die wissen ja gar nicht, was sie verpassen.“

In den Top 12 tauchten sechs Abfahrer mit Startnummern jenseits der 30 auf, der Italiener Florian Schieder (Nr. 43) raste sogar hinter Vincent Kriechmayr auf Rang zwei.

Großer Schock

Der Jubel über den Sensationsmann aus Kastelruth war noch nicht verklungen, da wurde es schlagartig still. Wieder einmal wurden einem Abfahrer die letzten Meter der Streif zum Verhängnis, wieder einmal musste ein Läufer vor den Augen der Zuschauer erstversorgt und mit dem Rettungshubschrauber abtransportiert werden. Der Norweger Henrik Røa soll sich bei seinem Sturz eine schwere Unterschenkelverletzung zugezogen haben.

Nicht nur Hetz in Kitz: Und wieder forderte die Streif ihre Opfer

Sturz gerade noch verhindert: Odermatt

Auch der beste Skifahrer der Gegenwart wurde ein Opfer der Streif: Marco Odermatt konnte im Steilhang mit einer akrobatischen Einlage zwar einen Abflug verhindern, der Schweizer Weltcupleader humpelte aber aus dem Ziel. Eine Meniskusquetschung macht für Odermatt einen Start in der Abfahrt am Samstag (11.30 Uhr) unmöglich.

Seltsames Schauspiel

Auch Aleksander Aamodt Kilde hatte eine Schrecksekunde. Der Norweger wäre nach der Traverse beinahe im Fangnetz gelandet und meinte danach nur. „Es war richtig knapp.“

Nicht nur Hetz in Kitz: Und wieder forderte die Streif ihre Opfer

Richtig knapp: Kilde

Abstand zum Boss

Auch abseits des spektakulären Rennens bot sich ein Schauspiel an: Die wichtigsten Vertreter der Skiverbände aus Österreich, Deutschland und der Schweiz gingen im Ziel demonstrativ auf Abstand zum umstrittenen FIS-Präsidenten Johan Eliasch. Das Trio hat in Kitzbühel eine offizielle „Ski-Allianz“ ins Leben gerufen, mit dem Ziel, Eliasch aus dem Chefsessel des Weltverbandes zu befördern.

Die ÖSV-Führungsriege trat dabei nicht geschlossen auf. Finanzchef Patrick Ortlieb, dessen ältere Tochter bei der FIS arbeitet, verfolgte das Rennen an der Seite von ... Johan Eliasch.

Kommentare